Wie viel Bewegung/Auslauf am Tag braucht ein Hund wirklich?
Es gibt zwar keine festen Regeln für den Auslauf am Tag für deinen Hund, aber sehr wichtige Faktoren, die beeinflussen, wie viel Bewegung dein Hund braucht:

Ein Hund ist ein gutes Stück Arbeit und das sollte jedem bewusst sein, bevor er sich einen Hund anschafft. Aber was bedeutet das genau? Wie viel Bewegung braucht mein Hund wirklich und wie viel Auslauf am Tag? Und wovon hängt das ab? Momentan sind durch die Coronakrise viele Menschen mit ihrem Hund zuhause nahezu eingesperrt und sollen das Haus nicht verlassen. Aber wie oft muss man mit seinem Vierbeiner trotzdem raus?
Wir haben für euch die wichtigsten Faktoren zusammen gefasst, die euch verraten, wie oft und wie lange du mit deinem Hund spazieren gehen solltest:

Irrtümer aufklären
Bevor wir auf die genauen Regeln eingehen, sollen erstmal ein paar typische Mythen aufgeklärt werden.
"Das kennt er ja aber auch gar nicht anders", ist die häufige Ausrede, wenn Herrchen und Frauchen zu wenig mit ihrem Hund rausgehen. Ein Hund wird sich nie an zu wenig Bewegung gewöhnen, egal, ob er es anders kennt oder nicht, das wird durch Gewohnheit nicht besser. Wenn sich ein Hund langweilt, dann kann die Erziehung und auch die Gesundheit eines Hundes gefährdet werden.
"Kleine Hunde brauchen nicht so viel Auslauf", auch das ist Quatsch. Ein kleiner Hund hat die gleichen Bedürfnisse wie ein großer Hund und vor allem kleine Rassen sind häufig eher auf Bewegung und Auslauf angewiesen.
"Abends nochmal kurz zum Pinkeln raus" - das mag zwar die Blase leeren, ist aber kein Spaziergang und bedeutet für deinen Hund leider auch nicht ausreichend Bewegung.
Doch nicht jeder Hund braucht gleich viel Gassi-Geh-Zeit. Worauf kommt es an?

7 Wichtige Grundsätze
1. Wie viel Auslauf deinem Hund gut tut, hängt davon ab, wie alt er ist. Mit zunehmendem Alter nimmt der Bewegungsdrang ab. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Welpe möglichst viel Auslauf braucht, denn er hat auch noch besonders viel Spaß daran.
2. Nicht jede Rasse passt zu jeder Person, denn der Bewegungsdrang ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich ausgeprägt. Man darf nicht vergessen, dass Hunde eigentlich Arbeitstiere sind und mal für einen gewissen Zweck gezüchtet wurden. Jagdhunde und Hetzhunde, wie zum Beispiel ein Windhund, brauchen auch heute noch sehr viel Auslauf.
Welche Rassen brauchen am meisten Spazier-Geh-Zeit?

Zu den aktivsten Hunderassen gehören Border Collies, Dalmatiner, Golden Retriever, Irish Setters, Jack Russels, Labrador Retriever, Pudel, Samojede und Sibirische Huskeys.
3. Die Masse deines Hundes kann ihm die Bewegung schwer machen, das bedeutet auch, dass massige Hunde im Allgemeinen etwas weniger Auslauf benötigen als leichte, agile Hunde.
4. Trotz allem ist ein Spaziergang nicht gleich Spaziergang. Wie lange du mit deinem Hund raus musst, hängt auch davon ab, wie intensiv der Gassi-Gang ist. Manchmal läuft dein Hund vielleicht einfach neben dem Fahrrad oder dem Skateboard her oder aber ihr geht nur langsam spazieren. Je schneller die Bewegung ist, desto schneller ist der Bewegungsdrang erfüllt. Dabei muss man aber vor allem auf eins achten!

5. Wenn dein Hund krank ist oder Schmerzen hat, dann nimm auf ihn Rücksicht. Man sollte als Herrchen immer darauf achten, wie es seinem Vierbeiner aktuell geht und möglicherweise auch den Spaziergang und die Dauer des Spaziergangs daran anpassen!
6. Wir haben vorher schon erwähnt, dass Langeweile für einen Hund gefährlich sein kann. Auch ein Spaziergang kann langweilig sein. Wie oft und wie viel du mit deinem Hund Gassi gehen solltest, hängt auch davon ab, wie abwechslungsreich die Runden sind. Geht ihr ab und zu neue Wege? Oder nehmt ihr mal das Rad? Oder begleitet euch mal jemand? Usw., je mehr Abwechslung, desto besser für deine besten, felligen Freund.
Kommen wir zum letzten Faktor:

7. Genau wie beim Menschen hängt die Länge der Bewegung von der Ausdauer deines Hundes ab. Das kann sowohl mit der Rasse als auch mit dem Charakter deiner Fellnase zusammenhängen. Wer einen Hund mit einer hohen Kondition hat, der sollte ihn auch mehr zur Bewegung bringen.
Das waren jetzt ganz schön viele Infos auf einmal, weshalb wir dir die wichtigsten Punkte nochmal zusammenfassen, die du dann getrost auch in den nächsten eingeschränkten Wochen guten Gewissens umsetzen kannst:

Zusammenfassung über die Dauer und die Art des Gassi-Gehens
Allgemein kann man sich daran halten, dass jeder Hund mindestens 3 Mal an die frische Luft muss und das nicht nur, um kurz seine Blase zu entleeren. Im besten Fall soll jeder Spaziergang etwa 60 Minuten dauern.
Achte darauf, welcher Hund zu dir passt. Wenn du selber ein aktiver Mensch bist, dann passt auch ein Hund mit einem hohen Bewegungsdrang in dein Leben. Wenn du es eher gemütlich magst oder nicht allzu viel Zeit hast, dann ist die Frage, ob ein Hund überhaupt in deinem Alltag Platz hat und wenn ja, dann solltest du vielleicht auch eine etwas trägere Rasse wählen. Egal, wie viel die Rasse deines Hundes an Bewegung braucht, es gibt tatsächlich auch Gesetze an die du dich halten musst:

Gassi-Gesetze 2022
Seit dem 01. Januar 2022 gelten für Hundebesitzer im Umgang mit Hunden neue Gesetze, das betrifft sowohl das Gassigehen an sich als auch die Haltung und Zucht. Die wichtigsten Gesetze kurz zusammengefasst:
Ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers ist verpflichtend. Hunde, die in Räumen gehalten werden, muss der Blick ins Freie gewährt werden. Eine Anbindehaltung ist grundsätzlich verboten. Stachelhalsbänder wurden komplett verboten. Wenn Hunde sogenannte Qualzuchtmerkmale aufweisen, ist ihre Ausstellung verboten. Bei der Zucht von Hunden darf die Betreuungsperson nur maximal drei Würfe gleichzeitig betreuen und ein täglicher Umgang von 4 Stunden mit Welpen ist sicherzustellen!