Was kann ich tun, wenn meine Katze erbricht?

Deine Katze erbricht, doch du weißt nicht warum? Wir verraten dir, was die Ursachen sein können und was du dagegen tun kannst!

Deine Katze erbricht? Das kannst du tun.
Quelle: IMAGO / Westend61

Dass eine Katze erbricht, ist eigentlich ganz normal. Trotzdem solltest du als Katzenhalter*in wissen, wie du deine Katze schützen kannst und was zu tun ist, wenn sich hinter dem Erbrechen etwas Gesundheitsschädigendes verbirgt. 

Wieso bricht die Katze?

Katzen fressen häufig Gras, damit sie dann erbrechen.
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#1 Warum erbricht meine Katze?

Wenn sich deine Katze übergeben muss, kann das vielerlei Ursachen haben. Die gängigsten Gründe für Erbrechen sind, dass dein Vierbeiner Gras gefuttert hat, am Futternapf die Augen größer waren als der Hunger oder das Fell von der Fellpflege wieder herauswill. Solange sich dein Kater danach wieder normal verhält und das Erbrochene keine ungewöhnliche Farbe hat, besteht kein Grund zur Sorge.

Deine Katze übergibt sich direkt nach den Füttern?

Was bedeutet es, wenn sich deine Katze nach dem Füttern übergibt?
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#2 Deine Katze übergibt sich nach dem Füttern

Wenn deine Katze sich übergibt, kann das harmlos, aber auch ein Zeichen für eine Unverträglichkeit sein. Oft liegt es einfach daran, dass sie zu hastig gefressen hat – der volle Magen überfordert dann den Verdauungstrakt. Auch kaltes oder verdorbenes Futter kann Erbrechen auslösen. Hast du das Futter kürzlich gewechselt, braucht der Körper deiner Katze Zeit zur Umstellung. Zu schnelle Veränderungen reizen oft das empfindliche Verdauungssystem. Zeigt sie zusätzlich Durchfall oder würgt regelmäßig, könnte eine Allergie oder Unverträglichkeit vorliegen. Beobachte sie gut.

Eine sehr häufige Ursache ...

Katzen erbrechen oft Haarbälle.
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#3 Deine Katze erbricht durch Haare

Wenn deine Katze sich übergibt und du Haarreste im Erbrochenen findest, ist das meist kein Grund zur Sorge. Beim Putzen verschlucken Katzen regelmäßig Fell, das sich im Magen ansammeln kann. Besonders während des Fellwechsels gelangen viele Haare in den Verdauungstrakt – das führt häufig zu Würgereiz und Erbrechen. Der Körper versucht, die unverdaulichen Haarballen loszuwerden. Damit es gar nicht erst so weit kommt, kannst du vorbeugen: Bürste deine Katze regelmäßig, um lose Haare zu entfernen, und gib ihr unterstützend Malzpaste. Die hilft dabei, Haare besser über den Darm auszuscheiden – so bleibt der Magen verschont.

Hat sie aber vielleicht doch etwas anderes?

Katzen, die viel alleine sind, können einsam sein und sich deswegen öfters übergeben.
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#4 Deine Katze hat eine psychische Erkrankung

Wenn sich dein Liebling häufig erbricht, ohne dass du weißt, was die Ursache sein könnte, dann steht eine psychische Belastung deines Tieres im Raum. Katzen äußern ihr psychisches Unwohlsein häufig durch Verhaltensauffälligkeiten – sie zerstören Dinge, werden auf einmal unsauber und lethargisch – oder sie erbrechen eben. Sollte deine Katze viel alleine sein, besteht die Gefahr, dass sie einsam ist. Katzen zeigen durch Verhaltensänderungen deutlich, wenn es ihnen nicht gut geht, du musst nur die Anzeichen kennen

Doch auch andere Aspekte können für Erbrechen sorgen ...

Übergewichtige Katzen sind besonders anfällig.
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#5 Risiko bei übergewichtigen Katzen

Katzen, die an Übergewicht leiden, haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für Diabetes oder Herzkrankheiten, sondern auch für wiederkehrendes Erbrechen. Übergewicht kann die Verdauung negativ beeinflussen und das Risiko von Magen-Darm-Problemen erhöhen. Fettgewebe kann den Magen-Darm-Trakt komprimieren und zu Störungen führen, die das Erbrechen verursachen. Übergewichtige Katzen haben oft auch eine schlechtere Fähigkeit, überschüssige Nahrungsmittel oder Substanzen zu verdauen, was die Häufigkeit des Erbrechens steigern kann.

Wie sieht es mit dem Alter aus?

Ältere Katzen haben eine andere Verdauung.
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#6 Das Alter der Katze

Mit zunehmendem Alter verändern sich die physiologischen Prozesse der Katze, und das Verdauungssystem ist nicht mehr so widerstandsfähig wie in jungen Jahren. Ältere Katzen können anfälliger für Magenprobleme und Erbrechen werden. Dies ist oft auf altersbedingte Veränderungen wie eine verlangsamte Verdauung, eine verringertes Enzymproduktion oder eine allgemein schwächere Immunabwehr zurückzuführen. Erkrankungen wie chronische Nierenerkrankungen, Diabetes oder Schilddrüsenprobleme sind bei älteren Katzen häufiger und können ebenfalls Erbrechen auslösen. Die Behandlung von Erbrechen bei älteren Katzen erfordert eine umfassende Untersuchung und regelmäßige Besuche bei Tierärzt*innen.

Doch ist sie vielleicht wirklich krank?

Manchmal erbrechen Katzen auch, weil sie wirklich krank sind.
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#7 Deine Katze übergibt sich, weil sie krank ist

Wenn deine Katze sich wiederholt übergibt – besonders, wenn dabei Schaum oder gelbliche Flüssigkeit mitkommt – kann das auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. Dabei handelt es sich um Magensaft oder Galle, was meist auf eine Magenverstimmung oder Störung im Verdauungssystem hindeutet. Häufige Ursachen sind Magen-Darm-Infekte, Nierenerkrankungen oder Parasitenbefall. Vor allem Freigänger sind gefährdet, sich durch Beutetiere oder andere Katzen mit Würmern oder Giardien zu infizieren. Auch eine geschwächte Niere kann dazu führen, dass Giftstoffe nicht mehr ausreichend gefiltert werden – das reizt die Magenschleimhaut.

Wann sollte sie zum behandelt werden?

Bei bestimmten Symptomen sollte man mit der Katze einen Tierarzt aufsuchen.
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#8 Dann solltest du Hilfe suchen

Dir fällt auf einmal auf, dass deine Katze nicht mehr so verspielt wie vor ein paar Tagen noch war oder sie ständig nervös hin- und herläuft? Dann ist es Zeit für einen Ärzt*innenbesuch. Das Erbrechen könnte ein Symptom einer schlimmeren Krankheit, wie z. B. einer Vergiftung oder Darmkrebs, sein. Wenn das Erbrochene dunkel ist oder einen besonders unangenehmen Geruch hat, oder sie weißen Schaum erbricht, solltest du sofort losfahren. Auch bei Symptomen wie Apathie, Atemnot, taumelndem Gang, Fieber, auffälligen Pupillen oder sogar Blut im Erbrochenen oder Kot ist höchste Alarmbereitschaft angesagt. Solche Anzeichen deuten oft auf eine Vergiftung hin und sind absolute Notfälle. Zögere in solchen Momenten nicht. Bei Vergiftungen oder inneren Verletzungen zählt wirklich jede Minute.

Was wird dann gemacht?

Das bekommt deine Katze wahrscheinlich verschrieben:
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#9 Wie sieht die Therapie aus?

Welche Behandlung bei Erbrechen hilft, hängt ganz von der Ursache ab. Zeigt deine Katze anhaltende Übelkeit, wird zunächst ein passendes Medikament gegen den Brechreiz (Antiemetikum) verabreichen. Bei bakteriellen Infekten kommen Antibiotika zum Einsatz, bei einem Parasitenbefall wird meist eine Wurmkur verschrieben. Handelt es sich um eine chronische Erkrankung, etwa der Schilddrüse oder Nieren, richtet sich die Behandlung gezielt danach. Hat dein Stubentiger einen Fremdkörper verschluckt, muss dieser unter Umständen operativ entfernt werden. Bei Vergiftungen kommen spezielle Maßnahmen wie Aktivkohle, Magenspülung oder Gegengifte zum Einsatz.

Der Punkt Flüssigkeit ist auch besonders wichtig ...

Katzen können bei Erbrechen schnell dehydriert sein.
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#10 Die Bedeutung von Flüssigkeitszufuhr

Ein häufig unterschätzter Aspekt bei Erbrechen ist die Flüssigkeitszufuhr. Katzen, die sich häufig übergeben, laufen schnell Gefahr, dehydriert zu werden. Erbrechen kann zu einem erheblichen Verlust von Wasser und Elektrolyten führen, was die Katze schwächen und ihre Genesung erschweren kann. Besonders bei wiederholtem Erbrechen ist es wichtig, der Katze regelmäßig Wasser anzubieten, um Dehydration zu vermeiden. Wenn die Katze selbst nicht trinkt, kann es notwendig sein, sie mit einer Spritze oder durch eine Infusion mit Flüssigkeit zu versorgen. Es gibt auch spezielle Elektrolytlösungen für Haustiere, die helfen, den Flüssigkeitshaushalt schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Tierärzt*innen können zudem helfen, den Flüssigkeitsbedarf genauer zu bestimmen und gegebenenfalls eine Flüssigkeitstherapie zu verschreiben.

Falls das Erbrechen aber doch harmlos sein sollte, kannst du zuhause Abhilfe schaffen ...

Katzen, die sich viel übergeben müssen, brauchen viel Ruhe.
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#11 So handelst du richtig

Zuerst heißt es für deinen Vierbeiner: zu essen gibt es nichts mehr. Du solltest 24 Stunden warten, bis du den Napf deiner Katze wieder befüllst. Auch Leckerlis sollte sie in der Zeit nicht bekommen, damit sich ihr Magen erst einmal wieder beruhigen kann. Das klingt natürlich hart und dein Kater wird betteln, doch du solltest ihm zu Liebe streng bleiben. Ansonsten besteht auch die Gefahr, dass sich eine Lebensmittelunverträglichkeit entwickelt, da der Magen noch sensibler reagiert als normal. Außerdem kann es sein, dass die Katze durch das vorschnelle Füttern ihr Unwohlsein mit dem Futter verbindet – und so eine Abneigung gegen ihr normales Futter entwickelt.

Hier folgen noch mehr Tipps ...

Nachdem die Katze erbrochen hat, darf sie 24 Stunden nichts fressen, und dann erstmal Schonkost.
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#12 Möglichkeiten, wie du deiner Katze helfen kannst

Nach der „24-Stunden-Diät“ darf deine Katze jetzt wieder essen – allerdings solltet ihr euch erst einmal mit Schonkost herantasten. Gib ihr zum Beispiel etwas gekochte Hühnerbrust oder gedämpften Fisch ohne Gräten. Nach und nach kannst du normales Futter untermischen. Zwei bis drei Tage kannst du deine Katze so füttern. Wenn deine Katze unverdautes Futter erbricht, liegt das häufig an verdorbenem Nassfutter – besonders im Sommer, wenn es schnell schlecht wird. Achte deshalb darauf, angebrochene Dosen oder Schälchen immer gut zu kühlen und serviere das Futter bei Zimmertemperatur. Ideal sind kleinere Portionen, die deine Samtpfote direkt frisst, damit nichts stehen bleibt. Erbricht sie wegen einer Futterumstellung, solltest du die Umstellung sehr langsam gestalten. Mische am ersten Tag nur einen kleinen Löffel der neuen Sorte unter das gewohnte Futter und erhöhe die Menge alle zwei bis drei Tage. 

Hausmittel können helfen ...

Es gibt Hausmittel, die helfen können.
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#13 Hausmittel bei leichtem Erbrechen

Bei gelegentlichem, harmlosem Erbrechen kannst du deiner Katze mit sanften Mitteln helfen – natürlich immer in Absprache. Schonende Kost wie gekochtes Hühnchen (ohne Gewürze) oder gekochter Reis kann für ein bis zwei Tage helfen, den Magen zu beruhigen. Auch spezielle Magen-Darm-Schonkost aus der Praxis ist gut verträglich. Malzpaste unterstützt die Ausscheidung von Haarballen. Ebenso wichtig: viel Ruhe, frisches Wasser und ein stressfreier Rückzugsort. Auch der Umstieg auf leicht verdauliches Futter kann bei empfindlichen Mägen viel bewirken.

Ist deine Katze generell empfindlich?

Darauf kannst du bei ernährungsempfindlichen Katzen achten:
Quelle: IMAGO / imagebroker
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#14 Tipp bei ernährungsempfindlichen Katzen

Ernährungssensible Katzen reagieren oft empfindlich auf bestimmte Bestandteile im Futter – zum Beispiel auf Gluten, das in Getreidesorten wie Weizen, Hafer oder Gerste enthalten ist. Wenn du einen Verdacht auf eine Unverträglichkeit hast, solltest du deine Katze tierärztlich untersuchen lassen. Zusätzlich kann auch eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten tierischen oder pflanzlichen Proteinen vorliegen. Für Katzen, die zu schnell fressen, sind Anti-Schling-Näpfe hilfreich – sie verlangsamen die Futteraufnahme und entlasten so den empfindlichen Magen.

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