Warum solltest du deine Katze öfter anblinzeln?

Du denkst dir bestimmt: Warum sollte ich meine Katze anblinzeln? Doch genau auf dieses Zeichen reagieren Katzen besonders gut.

Wieso solltest du deine Katze anblinzeln?
Quelle: IMAGO / Westend61

Katzenbesitzer werden es nicht bestreiten: Katzen sind die süßesten Tiere, die es so geben kann. Die flauschigen kleinen Vierbeiner sind so intelligent, so niedlich, aber auch selbstständig zu gleichen Zeit. Immer wieder zeigen sie uns auf verschiedenste Weise, wie gern sie uns haben. Doch ab und an möchten auch wir ihnen zeigen, dass sie eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Und wie machen wir das am Besten? Lange Streicheleinheiten sind schon mal kein schlechter Anfang, jedoch gibt es noch etwas, was du tun kannst, um deiner Katze deine Zuneigung zu zeigen: sie anblinzeln!

Was kannst du tun?

Katzen kommunizieren oft über ihre Augen.
Quelle: IMAGO / Westend61

Sprechen Katzen über ihre Augen?

Hunde zeigen ihre Freude oft sehr überschwänglich – mit Schwanzwedeln, Sprüngen und lauten Begrüßungen. Katzen dagegen sind viel subtiler. Sie lieben ebenso intensiv, drücken das aber ganz anders aus. Eine ihrer wichtigsten Kommunikationsformen sind ihre Augen. Viele Menschen übersehen das, weil sie auf offensichtliche Signale wie Miauen oder Schmusen warten. Doch ein langsames Blinzeln deiner Katze ist ein echtes Zeichen von Vertrauen und Zuneigung. Und das Beste: Du kannst es erwidern. Blinzelst du deiner Katze langsam entgegen, sieht sie das als friedliches, liebevolles Signal. Es bedeutet in ihrer Sprache: „Ich bin entspannt, ich mag dich.“ Manche Katzen antworten sogar mit einem eigenen Blinzeln – ein stilles, aber sehr klares Zeichen der Verbindung. 

Wie kannst du wirklich die Bindung aufbauen?

Wie kannst du die Bindung mit deiner Katze aufbauen?
Quelle: IMAGO / Manja Elsässer

Wie blinzelst du deine Katze richtig an?

Damit deine Katze dein liebevolles Blinzeln wirklich versteht, kommt es auf die richtige Ausführung an. Blinzele bewusst langsam, weich und entspannt – hektische Augenbewegungen könnten sie irritieren oder sogar verunsichern. Das ruhige Blinzeln funktioniert bei Katzen ähnlich wie ein freundliches Lächeln bei uns Menschen. Es nimmt die Spannung aus der Situation und zeigt: „Ich bin friedlich und meine es gut mit dir.“ Katzen nutzen dieses Verhalten übrigens auch untereinander, um Konflikten aus dem Weg zu gehen oder Vertrauen zu zeigen. Wenn du regelmäßig mit deiner Katze auf diese Weise „kommunizierst“, wird sie sich mit der Zeit entspannen, sich wohler fühlen – und vielleicht sogar anfangen zu schnurren. Gerade bei schüchternen oder neuen Katzen kann das eine echte Brücke sein, um Vertrauen aufzubauen. Die Bindung zwischen Mensch und Tier entsteht oft in den kleinen, ruhigen Momenten – und das Blinzeln ist einer davon.

Bleiben wir bei den ängstlichen Katzen ...

Bei traumatisierten Katzen muss man vorsichtig sein.
Quelle: IMAGO / Westend61

Wie hilft Blinzeln bei ängstlichen Katzen?

Gerade bei schüchternen oder traumatisierten Katzen kann das langsame Blinzeln helfen, eine Brücke zu bauen. Sie meiden häufig direkten Blickkontakt, weil sie ihn als bedrohlich empfinden. Durch das Blinzeln signalisierst du: „Ich bin ungefährlich. Ich respektiere deinen Raum.“ Für viele scheue Tiere ist das der erste Schritt, sich einem Menschen zu nähern. Du kannst das Blinzeln in kleinen Interaktionen einsetzen – etwa beim Betreten eines Raumes, beim Füttern oder wenn die Katze dich beobachtet. Besonders effektiv ist es, wenn du dich seitlich zu ihr drehst, Blickkontakt meidest und dann langsam blinzelst. Bleib ruhig, bewege dich nicht direkt auf sie zu. So fühlt sie sich nicht bedrängt, sondern sicher. 

Doch warum machen sie das generell?

Blinzeln ist ein Teil der sozialen Kommunikation von Katzen.
Quelle: IMAGO / Karina Hessland

Warum blinzeln Katzen überhaupt?

Das Blinzeln bei Katzen ist weit mehr als eine zufällige Augenbewegung – es ist Teil ihrer sozialen Kommunikation. Anders als Hunde zeigen Katzen ihre friedlichen Absichten nicht durch Körperkontakt, sondern über kleine Gesten. Das langsame, weiche Blinzeln ist eine Art nonverbales Signal, das Spannung abbauen und Vertrauen aufbauen soll. In der Katzengruppe kann es als „Friedensangebot“ verstanden werden: „Ich komme in Frieden.“ Gerade in engen Situationen – zum Beispiel wenn zwei Katzen sich ein zu kleines Körbchen teilen – kann ein kurzes Blinzeln einen potenziellen Konflikt direkt entschärfen. Es signalisiert: „Ich will keinen Streit.“ 

Das Verhalten lernen sie früh ...

Blinzeln ist ein wichtiger Teil der Entwicklung von Katzen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Lernen Katzen das Blinzeln von klein auf lernen

Katzenbabys beobachten und ahmen früh das Verhalten ihrer Mutter nach – so lernen sie instinktiv wichtige soziale Signale. Dazu gehört auch das Blinzeln. Schon im Kittenalter erkennen sie, dass langsames Blinzeln ein „friedliches“ Signal ist – besonders bei Begegnungen mit Wurfgeschwistern oder fremden Katzen. Während sie spielen, raufen oder sich gegenüberstehen, probieren sie diese Körpersprache intuitiv aus. Das Verhalten wird später auch gegenüber Menschen angewendet – besonders bei unsicheren oder neuen Kontakten. Wer seiner Katze regelmäßig ein ruhiges Blinzeln schenkt, hilft ihr, dieses soziale Muster zu verankern.

Es gibt eine Studie ...

Es gab eine Studie über das Blinzeln bei Katzen.
Quelle: IMAGO / Funke Foto Services

Was verraten Studien über das Blinzeln?

Wissenschaftlich ist längst bestätigt: Blinzeln wirkt. In Studien wurden zwei Gruppen verglichen – einmal mit Haltern, die bewusst langsam blinzelten, und einmal mit Haltern, die ihre Katze nur neutral ansahen. Ergebnis: Die Katzen der ersten Gruppe blinzelten deutlich häufiger zurück. Das zeigt, dass Katzen unser Verhalten genau lesen – und sogar auf emotional subtile Signale wie das Blinzeln reagieren. In einem weiteren Experiment wurde getestet, ob sich Katzen auch gegenüber fremden Menschen „öffnen“, wenn diese blinzeln. Und tatsächlich: Wurden sie freundlich angeblinzelt, suchten sie eher den Kontakt und näherten sich der ausgestreckten Hand an. 

Auch in Extremsituationen kann es helfen ...

Blinzeln kann Katzen auch bei Tierärzt*innen beruhigen.
Quelle: IMAGO / Addictive Stock

Bei Tierärzt*innen: Wie Blinzeln Stress lindern kann

Solche sind für viele Katzen mit Stress verbunden. Die fremden Gerüche, Geräusche und ungewohnte Berührungen versetzen selbst sonst entspannte Tiere in Alarmbereitschaft. Hier kann das bewusste Blinzeln ein kleiner, aber hilfreicher Trick sein, um die Situation etwas zu entschärfen. Versuche, deiner Katze ruhig zuzublinzeln, während sie im Wartezimmer oder auf dem Untersuchungstisch sitzt. Deine Stimme solltest du dabei möglichst sanft halten oder sogar schweigen – das Blinzeln allein kann schon wirken. Auch nach dem Besuch, wenn deine Katze wieder zuhause ist, kannst du ihr durch Blinzeln signalisieren: „Alles ist gut.“ Kombiniert mit ruhigem Verhalten und vertrauten Düften hilft das, den Stress abzubauen. 

Katzen senden sich auch in Konflikten ein Signal ...

Katzen senden sich auch bei einem Streit unterbewusst Signale.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Blinzeln als friedliches Signal bei Katzenkonflikten

Katzen nutzen das Blinzeln nicht nur, um Liebe auszudrücken, sondern auch als friedliche Absprache untereinander. In der Katzengruppe oder bei Begegnungen mit fremden Katzen kann ein langsames Blinzeln signalisieren: „Ich will keinen Streit.“ Besonders wenn sich Katzen ein gemeinsames Lieblingsplätzchen teilen, wie etwa ein Körbchen oder ein Fensterbrett, hilft das Blinzeln, Spannungen abzubauen. Ein direktes, intensives Starren wird als Bedrohung wahrgenommen, doch ein langsames Blinzeln unterbricht diese Spannung. Dieses Verhalten wurde sogar schon in freier Wildbahn beobachtet. So sorgt das Blinzeln dafür, dass Katzen friedlich miteinander auskommen, auch wenn der Raum knapp ist. 

Es gibt aber noch mehr zur Körpersprache ...

Katzen kommunizieren sehr viel mit ihrem Körper.
Quelle: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Wie kannst du die Körpersprache deiner Katzen deuten?

Neben dem Blinzeln ist die Körpersprache einer Katze ein echtes Kommunikationswunder. Katzen zeigen ihre Gefühle über Schwanzbewegungen, Ohrenstellung und Körperhaltung. Ein erhobener, leicht zitternder Schwanz signalisiert Freude und Vertrauen, während ein tief eingezogener Schwanz oft Unsicherheit oder Angst ausdrückt. Auch das Schnurren ist mehr als nur ein Zeichen der Entspannung – es kann beruhigen und Heilungsprozesse fördern. Wer die Körpersprache seiner Katze liest, erkennt schnell, wann sie Nähe sucht oder lieber ihre Ruhe möchte. Das hilft, die Bedürfnisse besser zu verstehen und Konflikte zu vermeiden. 

Du kannst Rituale einführen ...

Gemeinsame Rituale stärken die Verbindung mit deiner Katze.
Quelle: IMAGO / Addictive Stock

Gemeinsame Rituale: Wie kannst du Zeit mit der Katze verbringen?

Vertrauen entsteht vor allem durch gemeinsame Rituale und regelmäßige Zeit miteinander. Katzen lieben Routinen und fühlen sich sicher, wenn sie wissen, was sie erwartet. Ob das tägliche Kuscheln, gemeinsames Spielen oder das Füttern zu festen Zeiten – diese Momente stärken die Bindung. Dabei geht es nicht immer um die Länge der Zeit, sondern um Qualität. Katzen schätzen es, wenn man ihre Grenzen respektiert und ihnen auf Augenhöhe begegnet. Das kann bedeuten, dass man auch mal einfach nur ruhig nebeneinandersitzt und sie in Ruhe lässt. Geduld und Aufmerksamkeit sind die Schlüssel. 

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