Bienen, Wespen, Hummeln: Fakten, die du wissen musst

Im Sommer sind Bienen, Wespen und Hummeln oft lästig – doch die Insekten sind wichtig für unser Ökosystem! Diese Fakten solltest du über sie wissen

Bienen sind wichtig für das Gleichgewicht unseres Ökosystems.
Quelle: IMAGO / HMB-Media

Sobald die Grillsaison startet und die Temperaturen uns erlauben, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu essen, machen wir das auch. Doch jeder von uns kennt das Problem: Gerade als wir uns über unser Essen hermachen wollen, nähert sich das leise Summen einer Wespe, die die gleiche Idee wie wir hat. Klar, das ist lästig! Deshalb verraten wir dir einige Tricks, wie du verhindern kannst, Wespen, Bienen und Hummeln anzuziehen – doch genauso wichtig sind Fakten zum Thema, wie wir die Insekten (im Sommer) unterstützen können.

Los geht's auf der nächsten Seite:

Die Streifen von Bienen sind wegen ihrer Härchen nicht so markant wie die der Wespe.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Die Unterschiede zwischen Wespen, Bienen und Hummeln

Den Begriff „Wespentaille“ gibt es nicht umsonst; im Vergleich zu Bienen und Hummeln haben Wespen diese besagte „Taille“, Bienen und Hummeln werden nicht an einer Stelle schmal. Obwohl alle drei Insekten schwarz-gelb gestreift sind, so sind die Streifen der Wespe am besten ausgeprägt. Durch die Härchen der Bienen und Hummeln sind diese nicht so markant – außerdem wirken sie dadurch bräunlich. Bienen und Hummeln sind nicht so „drahtig“ wie Wespen, sie sehen durch ihre etwas fülligere Form fast schon niedlich aus. 

Was du außerdem über die Insekten wissen solltest:

Auch Hummeln sind vom Aussterben bedroht.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

So kannst du die Insekten im Sommer aufpäppeln

Nicht nur Bienen sind vom Aussterben bedroht – auch Hummeln und Wespen geht es durch die Veränderung der Landwirtschaft an den Kragen. Das liegt auf der einen Seite daran, dass Landwirt*innen ihre Felder durch Insektengifte schützen wollen und daran, dass durch gewisse Arten von Landwirtschaft bestimmte Pflanzen verdrängt werden, die die Insekten für ihre Ernährung benötigen. Deswegen solltest du den Insekten immer helfen, wenn sich die Situation ergibt. Wenn du also eine erschöpfte Biene oder Hummel siehst, bereite etwas Zuckerwasser vor. Dafür mischt du lauwarmes Wasser mit etwas Zucker und stellst es in ihre Nähe oder gibst ein paar Tropfen direkt vor ihre Fühler. 

Wenn du einen Garten hast, kannst du einige Dinge tun, um den Insekten ein Paradies zu schaffen.

So kannst du Wespen helfen:

Wespen sind nicht an uns, sondern an unserer Nahrung interessiert.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Wie unterstützt man Wespen im Spätsommer?

Wenn Wespen im Spätsommer die Nahrung ausgeht, werden sie hektisch – das hast du sicherlich auch schon einmal mitbekommen. Allerdings sind Wespen überhaupt nicht am Menschen interessiert, sondern nur an unserem Essen. Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe sind es, die uns gerne ein bisschen zu nah kommen. Allerdings kannst du ihren Hunger mit einem Früchteteller stillen und sie beruhigen. Schneide beispielsweise ein paar sehr reife Steinfrüchte, Trauben und Bananen auf. Auch Obstsäfte nehmen sie gerne zu sich.

Eine neue, unkonventionelle Methode zeigt, dass sogar die Forschung nach Lösungen gegen das Bienensterben sucht:

Die Hanfpflanze soll Bienen zwar nicht berauschen, aber sie vom Aussterben bewahren.
Quelle: IMAGO / Addictive Stock

Mit Hanfpflanzen gegen das Bienensterben

Forscher*innen der amerikanischen Cornell University haben in einer Studie interessante Ergebnisse veröffentlicht. So sollen 16 Bienenarten gerne von der Hanfpflanze naschen. Die Insekten bekommen davon keinen Rausch, da sie für psychoaktive Substanzen wie THC keine Rezeptoren besitzen. Zwar können die Forscher*innen noch nicht sagen, was die Bienen am Hanf so anziehend finden, doch besonders die Pollen der männlichen Hanfpflanze (die Pflanze teilt sich in zwei Geschlechter auf) haben es den Insekten angetan. Auch die Größe spielt hier eine Rolle: Umso größer und älter die Hanfpflanze, desto mehr Bienen tummeln sich an ihr.

Das Töten von Bienen und Wespen steht sogar unter Strafe:

Wegen des Bienensterbens stehen Bienen, Wespen und Co. unter Naturschutz.
Quelle: IMAGO / Cavan Images

Bienen zu töten steht unter Strafe

Falls sich die Insekten mal wieder an deinem Essen vergreifen und dich nerven, solltest du im Hinterkopf behalten, dass das Töten von Bienen, Wespen und Co. unter Strafe steht. Bereits 40 der 550 heimischen Wildbienenarten sind bereits ausgestorben und 40 Prozent gelten derzeit als gefährdet. Wirst du also laut Bußgeldkatalog beim Töten oder Zerstören ihrer Lebensräume „ohne guten Grund“ erwischt, erwartet dich eine Strafe von bis zu 10.000 Euro oder sogar bis zu 5 Jahre Haft bei einer besonders gefährdeten Art. Ein „guter Grund“ für das Töten könnte situativ für Allergiker*innen bestehen, falls sie anderenfalls ihre eigene Gesundheit riskieren würden. Du solltest Bienen also in den meisten Fällen am Leben lassen, selbst wenn sie dich nerven.

So kannst du ihnen trotzdem entgehen:

Wespen und Bienen werden von floralen Mustern auf Kleidungsstücken angezogen.
Quelle: IMAGO / Cavan Images

Das solltest du meiden, um Wespen und Bienen nicht anzulocken

Du hast es wahrscheinlich schon geahnt – auch deine Kleiderwahl kann Wespen locken: Bunte Muster auf Kleidungsstücken wirken anziehend auf Bienen und Wespen, denn du siehst dadurch aus wie ein verlockendes Blumenbeet! Besonders die Farbe Gelb soll die Insekten anziehen. Auch auf süße Parfums solltest du im Sommer lieber verzichten, denn auch dieser Duft bezirzt die Insekten. 

Merke dir also: Im Sommer lieber auf gedeckte Farben und wenige Muster auf der Kleidung setzen und dezente oder gar kein Parfum nutzen.

Auch eine andere Sache kann dir helfen:

Mit einer Abdeckung kannst  du dafür sorgen, dass deine Getränke nicht unbeabsichtigt zur Falle werden.
Quelle: Amazon*

Schütze deine Getränke mit einer Abdeckung

Sicher kennst du es bereits: Du sitzt im Sommer draußen mit einem kühlen Getränk und genießt die Sonne, nur um schon einige Augenblicke später von Wespen oder Bienen belästigt zu werden, die an dein Getränk wollen. Leider kannst du ihnen nicht einfach sagen, dass sie das lassen sollen, weshalb du ganz einfach vorsorgen kannst: Eine geeignete Abdeckung macht dein Getränk nicht ungewollt zur Falle für die bedrohten Insekten. Mit dem richtigen Design kann die Silikon Glasabdeckung* sogar zum Ambiente beitragen, weswegen sie sich doppelt lohnt.

Was kannst du aber machen, wenn sie dann trotzdem da sind?

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Wespen benötigen das Eiweiß aus Fleisch.
Quelle: IMAGO / Westend61

So vertreibst du Wespen

Egal, ob wir uns mit einer Grillwurst zu Tisch setzen oder mit einem feinen Obstkuchen, wir können uns darauf verlassen, dass wir sofort Wespen zu Gast haben! Sie fliegen sowohl auf süße Speisen, wie Kuchen als auch auf ein schönes Steak. Damit du ungestört essen kannst, solltest du immer eine Sprühflasche draußen parat halten. Wenn du Wespen damit besprühst, denken sie, es regnet und treten den Rückzug an. Damit tust du der Wespe nicht weh und schützt gleichzeitig dein Essen! 

Was hilft außerdem, um Wespen fernzuhalten?

Wespen können von Süßspeisen nicht genug bekommen.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Weitere Tricks, um Wespen zu verscheuchen

Es gibt bestimmte Gerüche, die Wespen nicht mögen, dazu gehören zum Beispiel der Duft von Zitronen und Nelken. Hast du noch ein paar Nelken von der letzten Weihnachts-Back-Aktion übrig? Perfekt! Bereite einen Teller mit einer aufgeschnittenen Zitrone und intensiv riechenden Nelken vor, wenn du das nächste Mal im Sommer draußen essen möchtest. 

Genauso abschreckend wirken auch ätherische Öle auf die Insekten. Nelkenöl und Citronella sind hier genauso effektiv wie Teebaumöl. Ein netter Nebeneffekt von Teebaumöl: auch Mücken können die Gerüche nicht ab! Wenn du Kaffeepulver im Haus hast, dann ist das ebenfalls eine gute Methode! Davon solltest du einfach drei bis vier Löffel in einer hitzebeständigen Schale anzünden und Schwupps sind die Wespen weg!

So kannst du den Insekten einfacher aus der Wohnung befördern: 

Empfohlener externer Inhalt
YouTube

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Wespen und Co mit einer Streichholzschachtel fangen 

Wie uns die Userin auf YouTube zeigt, muss man Insekten, die sich in die Wohnung verirrt haben, nicht kompliziert mit einem Glas und einem Papier fangen. Sie legt die offene Streichholzschachtel einfach über das Insekt und schiebt diese vorsichtig zu. Dann bringt sie das Insekt raus und öffnet draußen die Schachtel. Je größer die Schachtel dabei ist, um so einfacher ist es und man verletzt das Insekt gar nicht erst. Natürlich sollte man den Trick vorsichtig und mit Ruhe anwenden und auf keinen Fall bei einer Hornisse. 

Insektenhotels können Bienen und anderen Insekten beim Überwintern helfen.
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

Insektenhotels

Viele hängen in ihrem Garten Vogelhäuser auf. Auch Insekten kannst du unterstützen, indem du ihnen ein sogenanntes Insektenhotel zur Verfügung stellst! Sie profitieren davon nicht nur in den kühleren Monaten zum Überwintern, sondern auch im Sommer, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Wer sich gerne handwerklich betätigt, kann ein Insektenhotel selber machen, für alle anderen gibt es sie im Bauhaus zu kaufen. Du bringst das Insektenhotel am besten an einem sonnigen Platz an, der vor Wind und Feuchtigkeit geschützt ist, denn die Insekten mögen's warm! 

Wusstest du schon, wie man erkennt, ob man von einer Hummel oder einer Hornisse gestochen wurde?

Woran erkennt man einen Hornissenstich?
Quelle: IMAGO / imagebroker

Das sind die Merkmale eines Hornissenstichs

Du erkennst ziemlich schnell, ob du von einer Hornisse gestochen wurdest, denn der Stich der Hornisse ist äußerst schmerzhaft. Die Einstichstelle schwillt meistens an und fängt stark an zu jucken. Außerdem treten häufig Rötungen um den Stich herum auf, sie können bis zu 10 cm groß sein. 

Wie solltest du dich verhalten, wenn du gestochen wurdest? Auch wenn es dir in dem Moment schwerfällt: bleib ruhig. So kannst du verhindern, dass die Hornisse aufgescheucht wird und eventuell nochmals zusticht. Bemühe dich außerdem, an der Stelle zu kratzen, sonst könnten Bakterien in die Wunde gelangen. Im Normalfall verschwinden die Merkmale nach ein paar Tagen ab. Wenn nicht, lass eine Ärztin einen Blick auf den Stich werfen.

Woran erkennst du, dass du auf Hornissen allergisch bist?

Man erkennt schnell, ob man auf Hornissen allergisch ist.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Allergische Reaktionen auf den Hornissenstich

Wenn du von einer Hornisse gestochen wirst und nicht weißt, ob du gegen sie allergisch bist, wirst du es an den Symptomen relativ schnell erkennen: Üblicherweise treten bei einer allergischen Reaktion Schwindel und Atemnot auf, sowie ein erhöhter Puls, Übelkeit, tränende Augen und die Haut schwillt besonders stark an.

Wenn dich die Hornisse im Mundbereich erwischt, solltest du einen Arzt aufsuchen, denn, ob Allergie oder nicht, dort kann es gefährlich werden!

Daran erkennt man den Stich einer Hummel:

Auch der Stich einer Hummel ist schmerzhaft.
Quelle: IMAGO / Shotshop

Der Unterschied zum Stich der Hummel

Auch wenn es wehtut, von einer Hummel gestochen zu werden, so hält sich der Schmerz im Vergleich zum Hornissenstich in Grenzen. Auch wenn es einmal kurz brennt und wehtut, verfliegt der Schmerz schnell wieder. Auch beim Stich der Hummel treten Schwellungen und Rötungen auf, diese fallen jedoch weniger ausgeprägt aus. Der Hummelstich ist auch weniger schmerzhaft als der von Wespen und Bienen – in beiden Fällen gelangt mehr Gift an die Einstichstelle. Außerdem bleibt der Stachel der Biene in der Wunde stecken, da er einen Widerhaken hat. 

Hummelstiche sind äußerst selten, aus dem Grund denken viele auch, dass sie überhaupt nicht stechen können!

Welche Bienen kommen eigentlich in und an Mauern vor?

Mauerbienen sind Einzelgänger!
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Was sind Mauerbienen?

Honigbienen versammeln sich im Bienenstock – das kennen die Mauerbienen nicht, denn sie sind sogenannte Einsiedlerbienen, also Einzelgänger. Sie leben nur wenige Wochen, was bedeutet, dass die Weibchen, nachdem sie sich gepaart haben, sofort anfangen, ein Nest zu bauen und ihren Nachkommen ausreichend Futter zur Verfügung zu stellen. 

Ihre Nester findet man in Mauern und Gesteinsspalten, aber auch in abgestorbenen Ästen, daran erkennst du gut, ob es sich um eine Mauerbiene handelt. Die gehörnte Mauerbiene hat einen schwarzen Kopf und Brustkorb, sowie am rötlichen Hinterleib. Ihre Hörner sind gebogen. Genauso verrät sie sich eben dadurch, dass sie nicht in der Gruppe auftritt – zumindest nicht, solange wir Menschen nicht Nistblöcke nebeneinander für sie aufstellen.

Auch eine andere Bienenart hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen:

Die Blaue Holzbiene wird gerne mit Hummeln oder Käfern verwechselt.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Die Große Blaue Holzbiene

Immer häufiger wird die Wildbiene mit dem wissenschaftlichen Namen Xylocopa violacea bei uns gesichtet, wobei sie dann häufig mit Hummeln oder mit großen Käfern verwechselt wird, weil sie eine stattliche Körpergröße von bis zu 28 Millimeter annehmen kann – für eine Biene ist sie daher etwas untypisch. Es handelt sich bei der Blauen Holzbiene auch um eine sehr friedfertige Art, die nur sticht, wenn sie wirklich bedroht wird. Zu finden ist sie häufig in der Nähe von morschem Holz, wo sie auch ihre Nester baut. Weil es innerorts aber immer weniger davon gibt, verliert sie nach und nach ihre Lebensräume und wird dir sicher danken, wenn du ein totes Stück Holz für sie im Garten liegenlässt.

Sie könnte an noch einer ungünstigeren Stelle zu finden sein: 

Gerade Mauerbienen nutzen den Platz um Fensterrahmen gerne mal zum Nisten.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Hummeln und Bienen im Fensterrahmen

Wenn du Hummeln oder Bienen an deinem Fensterrahmen immer wieder ein- und ausfliegen siehst, sieht es so aus, als ob sie sich dort eingenistet haben. Gerade bei älteren Gebäuden oder schlechter Verdichtung kommt es vor, dass die Insekten den Platz gerne für sich nutzen, da er ziemlich viel Schutz bietet. Während Hummeln als staatenbildenden Insekten der Platz in den wenigsten Fällen ausreicht, ist er für die meisten Wildbienenarten geradezu ideal. In den meisten Fällen ist es aber nicht nicht gefährlich, solange sich eure Wege nicht direkt kreuzen und das Nest ist spätestens im Herbst wieder von selbst weg. Trotzdem darfst du diese aufgrund des Artenschutzes nicht vertreiben oder zerstören, solange du keine Insektengiftallergie hast und musst selbst dann eine Sondergenehmigung für die Nestumsiedlung beantragen, weil sonst ein Bußgeld für dich ansteht.

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