10 Fehler in der Hundeerziehung, die fast jeder macht
Dein Vierbeiner liebt es, neue Dinge zu lernen! Hundeerziehung und Regeln sind also wichtig und richtig. Trotzdem gibt es 10 Fehler, die fast jeder macht:

Um ein glückliches Leben mit deinem Hund zu haben, solltest du dir viel Zeit und Mühe mit der Hundeerziehung geben. Denn ein unerzogener Hund kann dir nicht nur rechtliche Schwierigkeiten machen – wenn er unerwünschtes Verhalten an den Tag legt–, euer Zusammenleben wird auch extrem erschwert und dein Hund wird nicht glücklich damit werden. Hunde lernen gerne und freuen sich über Aufgaben. Neben Kursen in der Welpenschule solltest du auch anderweitig darauf achten, dass dein Hund gut unterrichtet wird. Es gibt Fehler, die viele Menschen bei der Erziehung ihres Hundes machen, die leicht zu vermeiden sind.
Fehler #1: Wiederholungen
Du musst nicht immer wieder ein Kommando wiederholen. Ein Hund hört beim ersten Mal, wenn er das Kommando kennt. Wird es permanent wiederholt, untergräbt das deine Autorität.

Fehler #2: Körpersprache und Kommando stimmen nicht überein
Ein Hund kann hören und sehen – logisch. Passt aber deine Körpersprache nicht zum Kommando, gehorcht er nicht. Ihn liebevoll zu rufen, dabei aber einen aufgebrachten Körper zu haben, ist für ihn eindeutig eine Falle und er wird nicht gehorchen. Auch, wenn er immer wieder mit „komm her“ gerufen wird und du ihm aber hinterherläufst, wird er nicht verstehen, dass er zu dir kommen soll. Eine klare Kommunikation ist von Nöten, gepaart mit einer passenden Körpersprache. Es ist wichtig, dass dein Hunde deine Autorität auch in deiner Körperhaltung sieht und versteht – dann tut er sich leichter, dir zu gehorchen.

Fehler #3: Nachlässigkeit
Wenn du dich einmal für eine gewisse Handhabung entschieden hast, musst du diese auch einhalten. Disziplin muss dauerhaft durchgehalten werden, nicht nur in den ersten Monaten. Ein Hund lernt, wen er veräppeln kann. Auch zu viele Belohnungen führen dazu, dass dein Hund nicht aus Gehorsamkeit hören wird, sondern nur, um ein Leckerli zu bekommen. Belohne ihn stattdessen mit Aufmerksamkeit: Streichle, lobe. Als Bestrafung solltest du ihn eher ignorieren, weil Aufmerksamkeit für einen Hund das Wichtigste ist. Zögere Belohnungen und Bestrafungen aber nicht zu lange hinaus, denn dein Hund lebt im Hier und Jetzt. Er weiß fünf Minuten später nicht mehr, was er denn angestellt hat.

Fehler #4: Kommandos doppeln
Dein Hund soll liegen bleiben, während du dich entfernst. Du sagst deshalb immer wieder: „Bleib, bleib, bleib, bleib.“ Sobald du nichts mehr sagst, wird dein Hund dir hinterherlaufen, denn er hat gelernt, dass das Kommando nur in dem Moment gilt, wenn du es sagt. Lieber ein bestimmtes „Bleib“ und mit festem Schritt von dem Tier entfernen. Wiederhole das Kommando nur, wenn dein Hund dir folgt. Gedoppelte Kommandos führen nicht zu mehr Bestimmtheit bei deinem Hund, sondern eher für mehr Verwirrung, es ist also besser, wenn du versucht sie zu vermeiden.
Wir sind noch lange nicht am Ende – Bist du bereit für mehr Tipps?

Fehler #5: Kommandos zu früh geben
Wenn du beim Losgehen schon „bei Fuß“ sagst, wirst du deinen Hund damit verwirren. Bekommt er fünf Meter vor der Straße den Befehl stehenzubleiben, wird er die Aufforderung nicht mit der Straße verknüpfen können – Sie ist für ihn noch zu weit weg. Gib Kommandos erst, wenn es wirklich soweit ist und dein Hund versteht, worum es geht.
Manchmal ist Kommunikation mit einem Hund ähnlich wie mit Menschen: Stell dir vor, dein Gegenüber würde dir schon 10 Minuten vor einer Ampel sagen, dass du stehen bleiben sollst – Das wäre doch einfach nur verwirrend, oder?

Fehler #6: Lob kommt zu spät
Timing ist ungeheuer wichtig. Auch ein Lob sollte direkt kommen. Wenn der Hund seine Belohnung erst bekommt, wenn er bereits darum bettelt, bleibt er beim Betteln. Er hält seine Strategie für erfolgreich und tut das Gewünschte nicht mehr. Mit dem zeitgerechten Loben zeigst du deinem Hund eindeutig, für was er gelobt wird und was er richtig gemacht hat – dann wird er sich das auch merken und bei zukünftigen Kommandos besser hören. Du willst ja auch nicht für eine gute Tat eine Woche später gelobt werden, oder? Die Zusammenhänge müssen klar erkennbar sein.
Brauchst du noch weitere Tipps? Wir haben noch einige:

Fehler #7: Kein Durchhaltevermögen
In der Hundeschule pariert dein Hund aufs Wort, doch zu Hause dreht er am Rad, wenn du nicht genug Durchhaltevermögen zeigst. Dein Hund muss auch außerhalb der Hundeschule erzogen werden. Zu Hause müssen die Regeln gelten, die in der Hundeschule trainiert werden. Nur so weiß dein Hund, dass er sich überall gleich gut verhalten muss. Alles, was du während der Schule trainierst, musst du in deinem Zuhause umsetzen und verinnerlichen. Das hilft nicht nur deinem Hund, sondern auch dir. Ihr könnt euch beide an die gelernten Kommandos gewöhnen. Die Schule ist Theorie, Dein Zuhause ist die Praxis.

Fehler #8: Vermenschlichung deines Vierbeiners
Na klar liebst du deinen Hund wie dein eigenes Kind und er gehört zu deiner Familie, das verstehen wir alle. Aber trotzdem darfst du es mit der „Vermenschlichung“ nicht übertreiben – denn das führt für dich und deinen Hund nur zu Problemen. Wenn dein Hund zum Beispiel Angst hat und du ihn beruhigst, indem du in Babystimme auf ihn einredest und bemutterst, dann denkt er, seine Angst ist berechtigt – obwohl die Situation vielleicht gar nicht schlimm ist. Es ist besser, wenn du deinem Hund klar und gelassen signalisierst, dass es keinen Grund gibt, ängstlich zu sein. Damit hilfst du ihm weit mehr!

Fehler #9: Mangelnde Sozialisierung
Du solltest nicht der einzige soziale Kontakt deines Hundes sein! Vor allem im Welpenalter ist es wichtig, dass er zu vielen verschiedenen Hunden Kontakt hält, da es sonst später zu Konflikten kommen kann. Wenn sich dein Hund nicht an Kontakt gewöhnt, kann er später empfindlich darauf reagieren. Wichtig ist hierbei, dass du Leinenkontakt vermeidest: Hunde, die an einer Leine sind, könnten gerade im Training oder möglicherweise aggressiv sein. Ist dein Hund also nicht angeleint, ist es an dir ihn zurückzurufen!

Fehler #10: Das Alleine-Sein
Genau im Gegensatz dazu, ist es genauso wichtig, dass dein Hund lernt, alleine zu bleiben. Ganz dem Motto: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Bringst du deinem Hund nicht schon im Welpenalter bei, dass er auch ein paar Stunden alleine ruhig verbringen kann, wirst du im Erwachsenen-Alter nur Probleme haben. Dann wird das Jaulen, Bellen und Winseln dich und deinen Nachbarn nächtelang wachhalten. Beginnen kannst du mit 10 Minuten-Takten, die du dann langsam erhöhst! Dann sollte dein Hund langsam aber sicher verstehen, dass du ihn nicht für immer verlässt, sondern nur für einen bestimmten Zeitraum.