Martin Rütter: Die besten Tricks und Tipps vom Hundeprofi
Martin Rütter ist einer der bekanntesten Hundetrainer Deutschlands: Doch welche Tricks und Tipps hat er für Hundehalter parat? Wir verraten es dir!

Martin Rütter (54) hat als Hundetrainer in Deutschland große Bekanntheit erreicht. Der gebürtige Duisburger ist sowohl auf dem Hundeplatz als auch im TV Zuhause. Seit 2003 unterstützt er Hundefans auf dem Weg, dem geliebten Vierbeiner eine gute Erziehung zu bieten. Doch welche interessanten Tipps und Tricks hat er eigentlich genau in petto?
Die Tipps sind ihm wichtig:
#1 Diese Hunderassen brauchen Jacken!
Während viele Menschen Hundejacken belächeln und denken, dass diese überflüssiger Schnickschnack sind, macht Martin Rütter darauf aufmerksam, dass viele in Deutschland gehaltene Hunde im deutschen Winter frieren und deshalb Jacken brauchen. Vor allem für Rassen, die wenig Fell oder kaum bis keine Unterwolle haben, ist ein warmes Outfit bei weniger als zehn Grad Celsius wichtig, um Hunde vor Erfrierungen zu schützen. Im NRD-Interview sagt er: „Hundejacken sind notwendig. Viele belächeln das, aber wir haben hier eben Hunde, die nicht für unsere Breitengrade gemacht sind. Die frieren dann tatsächlich.“
Auch der Mythos hält sich:

#2 Darf der Hund mit auf die Couch?
Viele Hundebesitzer*innen zögern, es zuzugeben – aber ja, auch ihr Hund liegt gern mit auf dem Sofa. Und das ist völlig okay, solange der Mensch die Entscheidung trifft – sagt Martin Rütter. Mythen wie „Der Mensch muss immer zuerst durch die Tür“ oder „Der Hund darf nie aufs Sofa“ halten sich hartnäckig, basieren aber auf veralteten Vorstellungen von Dominanz. Wichtig ist nicht der Ort, sondern ob der Hund Regeln akzeptiert und den Menschen als verlässlichen Entscheider wahrnimmt. Einige Hunde neigen dazu, Verantwortung zu übernehmen, die eigentlich dem Menschen zusteht – z. B. durch ständiges Vorausgehen oder Kontrollverhalten. In solchen Fällen sind klare Grenzen wichtig. Und nein: Hunde brauchen keine harte Hand, sondern konsequente, faire Führung. Gewaltfreie Erziehung mit Struktur, Vertrauen und Klarheit schafft eine stabile, entspannte Beziehung – auf der Couch und überall sonst.
Wie sieht es im Schlafzimmer aus?
#3 Soll der Hund mit ins Schlafzimmer?
Dieser Streitpunkt ist auch unter Hundebesitzer*innen ständig ein Thema, darf der Hund mit Schlafzimmer: ja oder nein? Martin Rütter erklärt das ganz einfach, wer den Hund vor dem Schlafzimmer im Flur parkt, gibt ihm eine Aufgabe – wie ein Pförtner. Und dass der Hund dann nachts bellt und Terror macht, ist nicht verwunderlich. Unter den Kommentaren finden sich da noch ganz andere Punkte: „Wer sein Hund nicht ins Bett oder aufs Sofa lässt, liebt sein Tier nicht Punkt da gibt’s gar keine Ausnahme und auch keine Ausreden!“ schreibt ein Fan. Ein anderer bekräftigt: „Das Rudel schläft zusammen.“ Doch manche haben ihr Schlafzimmer oben und schreiben deshalb: „Unser Hund darf nicht in die obere Etage. Sie schläft im Wohnzimmer“ und für andere steht sogar fest: „Meine Hunde kommen nicht mal ins Haus. Es ist ihr Job auf Haus und Hof aufzupassen. Ich bin der Meinung, dass bestimmte Hunde gar nicht in die Wohnung gehören.“ Das scheint wohl ein sehr individuelles Thema zu sein.
Was bedeutet es, wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt?

#4 „Ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, freut sich“ – stimmt das?
Auch zu diesem bekannten Satz hat Martin Rütter eine klare Antwort: „Nach wie vor ist eines der am meisten verbreiteten Irrtümer, dass sich ein Hund freut, wenn er mit seiner Rute wedelt“, sagt er. Tatsächlich handele es sich dabei vielmehr um einen Ausdruck von Erregung, der in sehr unterschiedlichen Situationen auftreten könne. „Ein breites Wedeln, bei dem teilweise sogar die Hüfte mitschwingt, spricht für wirkliche Freude“, so Rütter. Begegnet ein Rüde der „Liebe seines Lebens“, könne das Wedeln sogar in alle Richtungen ausschlagen. Ein leichtes Wedeln mit gesenkter Rute deute hingegen auf Unsicherheit hin. Wichtig sei laut Rütter, nie nur die Rute zu betrachten. „Genau so wenig, wie wir komplexe Texte verstehen, wenn wir nur einzelne Wörter lesen, dürfen wir uns auch beim Lesen der hündischen Kommunikation nicht nur auf einzelne Körperteile fokussieren.“ Auch Ohren, Blick, Körperhaltung und Laute müssten mit einbezogen werden. Die Hundesprache sei komplex – Übung und genaues Beobachten seien der Schlüssel zum besseren Verstehen.
Wie sieht es mit Kastration aus?

#5 So steht Martin Rütter zur Kastration bei Hunden
Martin Rütter warnt davor, Kastration als pauschale Lösung für Erziehungsprobleme zu sehen. Diese Vorstellung sei weit verbreitet, aber oft wirkungslos oder sogar kontraproduktiv. Sexuell motiviertes Verhalten lasse sich durch Kastration meist stark reduzieren. Das könne etwa helfen, wenn ein Rüde Artgenossen als Rivalen sieht oder eine Hündin unter Scheinmutterschaft leidet. Doch Rütter betont, dass viele Probleme andere Ursachen haben: „Jedoch gibt es auch zahlreiche Fälle, in denen eine Kastration nicht hilft. Zum Beispiel wenn ein Hund aggressiv auf andere reagiert, weil er ängstlich ist oder seine Menschen beschützen möchte.“ Auch bei starkem Jagdtrieb helfe sie nicht – im Gegenteil: „Durch den Wegfall der sexuellen Motivation kann sich das unerwünschte Jagen sogar noch verschlimmern!“ Er stellt klar: „Ein auf den Ursachen basierendes, gut aufgebautes Training ist daher die Grundlage bei jedem Verhaltensproblem.“ Die Kastration könne ergänzend sinnvoll sein – aber nur nach individueller Einschätzung durch Verhaltenstherapeut und Tierarzt. Als Alternative nennt Rütter den Kastrations-Chip – eine Art „Kastration auf Probe“. Der Chip wirke mehrere Monate und könne helfen, Verhaltensänderungen im Training zu unterstützen, ohne dauerhaft in den Hormonhaushalt einzugreifen.
Bei dem Thema wird der Hundeprofi ernst:
#6 Martin Rütter verurteilt Einsatz von Polizeihunden
Dieses Video sorgte in Deutschland für viel Entsetzen: In Sachsen wurden im Januar 2025 dabei gefilmt, wie Polizisten ihre Hunde dazu zwingen wollen, bereits fliehende Demonstrierende zu beißen. Die Hunde sträubten sich sichtlich gegen dieses Vorhaben, ein Hund schnappte sogar nach dem Polizisten, der ihn führte. Rütter sagte, dass er das Video nach außen rein aus der Sicht der Hunde analysieren wurde und nannte das „Tiermissbrauch in höchster Form“, nachdem ein Hund gewürgt und gegen eine Leitplanke geschubst wurde und sagte, der Polizist war „null Komma Null in der Lage, den Hund zu händeln“. Über den Einsatz meinte er: „Wenn man das bei einer Privatsituation im Park sehen würde, würde man den Tierschutzbund oder, Achtung lustig, die Polizei alarmieren.“
Und über noch eine Situation möchte er unbedingt aufklären:

#7 So steht Martin Rütter zu „Kampfhunden“
Für Martin Rütter sind „Kampfhunde“ keine Monster, sondern missverstandene Fellnasen! Er betont: Nicht die Rasse macht den Hund gefährlich, sondern Erziehung und Umfeld. Statt Vorurteilen setzt er auf Wissen: Jeder Hund ist individuell – Probleme entstehen meist durch falsche Haltung. Viele der Auflagen, die es für sogenannte Kampfhunde gibt, seien eine „Katastrophe für den Hund“, wie er in RTL-Dokusoap „Die Welpen kommen“ sagte. So dürfe ein American-Staffordshire in Hessen in den ersten 15 Monaten seines Lebens nur draußen sein, solange er angeleint ist. Spielen mit anderen Hunden? Eine normale Sozialisierung? Sei mit dieser Auflage kaum machbar. Er kämpft gegen die Stigmatisierung sogenannter Listenhunde und fordert einen Hundeführerschein für alle Halter, statt sinnloser Verbote. Seine eigenen Erfahrungen lauten: Viele dieser Hunde sind verschmust, intelligent und bestens erziehbar, wenn das Wissen bei den Besitzer*innen vorhanden ist.
Das ist ebenso wichtig:

#8 So steht Martin Rütter zu Qualzuchten
Neben der Stigmatisierung von Listenhunden stellt sich Rütter auch gegen die Verharmlosung von Qualzuchten, die durch Jahrzehnte der Überzüchtungen entstehen. Bei diesem Thema geriet er mit der Moderatorin Marlene Lufen sogar in einen Streit: Im Dezember 2024 war Martin Rütter zu Gast im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ und diskutierte mit Moderatorin Marlene Lufen über das Thema Qualzuchten. Im Mittelpunkt stand die Studio-Dogge Berta, eine englische Bulldogge. Rütter kritisierte die Zucht solcher Rassen aufgrund gesundheitlicher Probleme und betonte: „Wenn man sich so einen Hund kauft, fördert man letztlich auch ungesunde Zucht.“ Lufen verteidigte Bertas Haltung und betonte deren gute Pflege. Rütter entgegnete jedoch, dass es ihm nicht um die individuelle Fürsorge, sondern um die grundsätzlichen gesundheitlichen Einschränkungen dieser Rassen gehe. Er ergänzte: „Das ist ein total netter, fröhlicher Hund, aber letztlich genetisch bedingt schon krank.“
Viele Menschen interessieren sich natürlich auch für Rütters Privatleben. Wie wurde er zum Hundeprofi?

Martin Rütter: Jugend, Ausbildung und Studium
Als echter Junge aus dem Ruhrpott wurde Martin Rütter 1970 in Duisburg geboren, wuchs dort auf und machte schließlich hier auch sein Abitur. Schon in seiner Jugend war er sportbegeistert und liebte Hunde. Zunächst wollte er Sportjournalist werden und studierte daher in Köln an der Deutschen Sporthochschule Sportpublizistik. Doch die Hunde wurden Rütter schließlich wichtiger. Er beschloss sein Studium abzubrechen und stattdessen Tierpsychologie als Fernstudium in der Schweiz zu studieren und gründete im Anschluss 1995 seine erste Hundeschule. „Für die Sportwelt mag es ein herber Verlust gewesen sein, für die Hunde war seine Entscheidung ein großes Glück,“ heißt es scherzhaft auf Martin Rütters Website. Seitdem bildete er rund 370 Menschen zum Hundetrainer oder zur Hundetrainerin aus, die nach seiner Philosophie Hundeschulen in ganz Europa begründeten.
2003 konnte man ihn dann das erste Mal bei seiner Arbeit im Fernsehen bestaunen ...

Martin Rütter als Hundetrainer, Berater und Comedian
Martin Rütter ist seit Jahren die TV-Stimme für Hundetraining! Schon in der WDR-Doku „Eine Couch für alle Felle“ zeigte er von 2003 bis 2005, wie Mensch und Hund ein Dreamteam werden. Ab 2004 gab er im „ZDF-Ratgeber“ wertvolle Tipps und beriet ab 2005 die Show „Ein Team für alle Felle“. Seit 2008 begeistert er als „Der Hundeprofi“ auf VOX und hilft Familien mit Erziehungsproblemen bei Hunden. Doch nicht nur Otto-Normal-Hundehalter*innen bekommen seine Unterstützung: In „Der V.I.P. Hundeprofi“ coacht er seit 2010 auch Stars wie Nina Ruge, Martin Semmelrogge und Eko Fresh. Wer Hunde liebt, kommt an Rütter nicht vorbei. Daneben tritt Rütter mit mehreren Bühnenprogrammen auf, die Hundeerziehung mit Comedy in einer Show verbinden.
Hat er eigentlich selbst einen Hund?
Emma: Das ist Martin Rütters Hund
Im Januar 2025 postete Martin Rütter von sich und seinem Australian-Shepherd-Terrier-Mischling, Emma ein Foto im Netz. Die schwarz-weiße Dame wurde im September 2024 stolze 12 Jahre alt und Rütter verrät, dass er bereits seit 11 Jahre mit der Hündin durchs Leben geht. Dazu schreibt er: „Es heißt doch, Hund und Mensch werden sich immer ähnlicher. Nach gemeinsamen 11 Jahren sind wir beide grau geworden und im Schnee kaum noch voneinander zu unterscheiden.“ Trotz des fortgeschrittenen Alters zeigt Rütter in einem anderen Video, dass beide immer noch super fit sind und gemeinsam im Schnee toben können. Emma ist Rütter 2014 zugelaufen.
Ist er vergeben?
Martin Rütter: Hat er eine Freundin?
Martin Rütter ist nicht nur der bekannteste Hundetrainer Deutschlands, sondern auch ein Familienmensch – allerdings hält er sein Privatleben konsequent aus der Öffentlichkeit heraus. Bis 2013 war er mit seiner Ex-Frau Bianca verheiratet, mit der er vier Kinder hat: zwei Jungen und zwei Mädchen. Zudem wird berichtet, dass er ein uneheliches Kind hat. Aktuell lebt Rütter mit seiner Freundin auf einem idyllischen Pferdehof nahe Köln. Wer sie ist, bleibt jedoch sein Geheimnis – denn über sein Privatleben spricht er kaum. Auch auf seinen Social-Media-Kanälen sucht man private Fotos vergeblich. Für Rütter ist klar: Seine Familie bleibt geschützt, während er sich weiterhin leidenschaftlich für das Wohl der Hunde einsetzt. Nur Fotos von Hund Emma teil Rütter gerne mit der Öffentlichkeit.
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