Das sind die größten Fehler, die man bei einem Futterhaus für Vögel machen kann

Futterhäuser werden aus Tierliebe aufgestellt. Doch gibt es dabei viel zu beachten, damit das Vogelhaus zur Oase und nicht zur Falle wird.

Futterhäuser können im Winter einen wichtigen Beitrag leisten.
Quelle: IMAGO / Harald Lange

Während wir es uns im Herbst und Winter zu Hause gemütlich machen, versuchen Piepmatz und Co. sich draußen in der Kälte über Wasser zu halten. Die zahlreichen Vogelhäuser sind dabei eine Hilfe, die für die Vögel wie gerufen kommt. Schon im Deutschland des 19. Jahrhunderts haben Menschen ihren gefiederten Freunden bei der Futtersuche „unter die Arme gegriffen“. Doch gibt es einige Dinge zu beachten, damit aus der eigentlichen Wohltat keine schädliche Falle für die Vögel wird. Im Nachfolgenden erfährst du, was du selbst tun kannst, um den zahlreichen wilden Piepmätzen da draußen über die kalte Jahreszeit zu helfen – und was du beim Futterhaus vermeiden musst.

Eine Sache muss vorab geklärt werden:

Ein Nistkasten bietet einen Unterschlupf und Aufzuchtort für Vögel.
Quelle: IMAGO / Peter Widmann

Vogelhaus: Nistkasten vs. Futterhaus

Den Begriff Vogelhaus muss man vorab klären, denn es gibt zwei völlig unterschiedliche Dinge, die man darunter versteht. Einerseits ist da der Nistkasten. Das ist ein geschlossenes Häuschen mit kleinem Einflugloch, das den Vogelfamilien im Winter und Frühling als sicherer Unterschlupf dient und außerdem für die Brut und Aufzucht ihrer Vogelbabys nützlich ist. Verschiedene Vogelarten haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse an ihr Quartier, entsprechend ist die Vielfalt der Nistkästen groß.

Auf der anderen Seite gibt es die Futterhäuser. Die sind wesentlich offener gestaltet, damit Vögel verschiedener Größe sich dort am bereitgestellten Futter bedienen können. Sie dienen nur der Versorgung, nicht dem Unterschlupf.

Ein Nistkasten ist also quasi die Wohnung, das Futterhaus das Restaurant für die Vögel. Als Vogelhäuser bezeichnet man beide. Wir wollen uns hier aber mit den Futterhäusern beschäftigen.

Also los:

Ein Futterhaus für Vögel erfreut Mensch und Tier.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Die Vorzüge eines Vogelhauses

Unsere heimischen Winter-Vögel haben es ab November (spätestens mit Einbruch der richtig kalten Herbst- und Wintertage) nicht leicht, denn zum einen setzen die kalten Temperaturen den Tieren zu und zum anderen tauchen auch noch die Insekten- und Pflanzenwelt in den Winterschlaf ab. Von jetzt auf nachher ist also kaum Futter mehr da. Auch der Mensch trägt hierzu leider bei: Durch die intensive Nutzung einstmals naturnaher Lebensräume als Ackerfläche und durch Zersiedelung verlieren immer mehr heimische Singvögel ihr natürliches Habitat. Um das Überleben heimischer Singvögel und ihre Artenvielfalt zu sichern, empfiehlt sich daher eine bedachte Fütterung.

Auch wir Menschen haben unsere Freude daran, schließlich können wir, im Idealfall am gemütlichen Fenster, beobachten, welche Vögel sich an der Futterstelle versammeln, wie sie sich verhalten und was die einzelnen Arten auszeichnet. So nah kommt man den gefiederten Freunden im Sommer eher nicht.

Ein wichtiger Faktor ist der richtige Standort:

Ein Vogelhaus sollte sicher vor Katzen, Waschbären und Mardern angebracht sein.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Was ist der richtige Standort für ein Vogelhaus?

Optimalerweise stellt ihr euer Vogelhaus dort auf, wo es eure heimischen Vögel auch gut erreichen können, aber trotzdem sicher vor Beutegreifern sind. Fühlen sich eure Vogelhaus-Besucher dort wohl, werden sie es immer wieder aufsuchen und – wenn ein geeigneter Brutplatz in der Nähe ist – dort auch ihre Jungen großziehen.

Um Übergriffe von Mardern, Waschbären und Katzen zu verhindern, befestigt ihr die Futterstelle idealerweise im Abstand von mindestens 1,50 Meter zum Baumstamm, zu Mauern und Zäunen, da Katzen diese als Kletterhilfe nutzen. Ein unter dem Häuschen befindlicher Ständer sollte mindestens 1,70 m hoch sein und eine glatte Oberfläche haben, damit die Stubentiger abrutschen. Vogelhäuser, die am Stamm angenagelt wurden, lassen sich mit einem weiter unten angebrachten Katzenabwehrgürtel schützen.

Vogelhäuschen sind grundsätzlich so anzubringen, dass die Vögel einen guten Überblick über ihre Umgebung haben und Gefahren schnell erkennen können. Hilfreich ist es auch, wenn sich Büsche oder Strauchwerk in der Nähe des Vogelhauses befinden. Zu beachten ist außerdem, dass sich das Vogelhäuschen nicht in unmittelbarer Nähe von spiegelnden Fenstern oder Glastüren befindet, da die Tiere hier leicht dagegen fliegen und sich infolgedessen schwer verletzen können.

Es gibt noch mehr wichtige Kriterien:

Futterhäuser müssen bestimmte Kriterien erfüllen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Welche Kriterien muss das Futterhaus erfüllen?

Um den Tieren eine sichere Hilfe zu sein und nicht ungewollt gesundheitlichen Schaden anzurichten, muss man einige Dinge beachten. Das Vogelhaus muss Folgendes bieten:

  • Witterungsbeständigkeit
  • ausreichend Standfläche (die Vögel sollten nicht auf dem Futter herumlaufen)
  • keine scharfen Kanten
  • hochstehende Randbegrenzungen, damit das Futter nicht weggeweht wird
  • Schutz vor Nässe
  • regelmäßige Reinigung mit heißem Wasser
  • kein Futter auf dem Boden, um keine Ratten anzulocken.

Und das bietet sich als Futter an:

Eine hochwertige, ausgewogene Futtermischung ist wichtig für das Wohl der Vögel.
Quelle: IMAGO / Wirestock
Für mit gekennzeichnete Links auf dieser Seite erhalten wir ggf. eine Provision vom Händler.

Welche Nahrung soll für das Futterhaus ausgewählt werden und welche darf man nicht füttern?

Der Nabu gibt Empfehlungen für die richtige Futterauswahl:

  • Keine billigen Mischungen verwenden! Darin sind Bestandteile, die die Vögel nicht mögen und liegen lassen. Außerdem können sie mit Pestiziden belastet sein und Samen invasiver, schädlicher Arten wie Ambrosia beinhalten.
  • Besser hochwertig und Bio kaufen: Heimisches Saatgut in einer sinnvollen Komposition macht die Vögel glücklich.
  • Keine Meisenknödel in Plastiknetzen kaufen, dort verheddern sich die Tiere.
  • Sonnenblumenkerne und Hanfsaaten sind fettreich und nahrhaft. Außerdem bieten sich Haferflocken, gehackte Nüsse oder auch Rosinen an.
  • Achte wegen der Schimmelgefahr darauf, dass das Futter nicht feucht wird.
  • Füttere kein Brot und keine Brotkrumen! Das führt zu Verstopfungen.
  • Auch gewürzte und gekochte Essensreste sind tabu.

Es gibt noch mehr leider verbreitete Dinge, die man vermeiden muss:

Bei Futterhäusern gibt es wichtige Punkte zu beachten.
Quelle: IMAGO / YAY Images

Weitere Fehler bei Vogelhäusern

Es gibt noch mehr zu bedenken, wenn man mit dem Vogelhaus wirklich Gutes tun will und keinen versehentlichen Schaden anrichten möchte:

Man sollte nur dann füttern, wenn es wirklich kalt und winterlich ist und die Vögel sonst kaum Möglichkeiten haben, an Futter zu gelangen. Die Fütterung bei mildem Wetter ist nur aus einem Grund sinnvoll: Wenn dein Futterhaus neu ist, können die Tiere es kennenlernen. Denn die Vögel sind pragmatisch und besuchen in der kräftezehrenden Winterzeit nur Standorte, die sie als Futterquelle kennen. Im Herbst sind sie noch offener für Neues.

Das Futterhaus muss regelmäßig gereinigt und von Futterresten befreit werden. Dabei solltest du Handschuhe tragen, um Infektionen zu vermeiden und auf gute Hygiene danach achten. Bürsten oder Lappen, die für die Reinigung verwendet werden, dürfen nicht mehr für andere Dinge benutzt werden.

Das kannst du sonst für heimische Vögel tun:

Ein naturnaher Garten ist ein Paradies für Vögel.
Quelle: IMAGO / Klaus W. Schmidt

Was kann man sonst für Vögel tun?

Fürsorge für Wildvögel ist nicht nur ein Thema für den Winter. Auch in den anderen Jahreszeiten kannst du den Piepmätzen Gutes tun, vor allem, wenn du einen Garten hast.

Achte darauf, einen naturnahen Garten zu haben, der den Vögeln Nahrung, Schutz und Unterschlupf bietet. Nistplätze finden sich in Büschen, Bäumen und dichtem Bodenbewuchs. Gerade alte Obstbäume sind ein Paradies für Vögel, da sie natürliche Höhlen bieten und andere Tierarten beherbergen, die den Vögeln vielleicht auch als Futter dienen. Ein Vogelbad bietet den Vögeln wohltuendes Nass und es ist eine Freude, es zu beobachten. Dafür nimmt man am besten eine flache Schale, in katzensicherer Höhe aufgestellt. Außerdem sollte man auf heimische Pflanzenarten setzen und wilde Ecken im Garten lassen – also ungemähte Bereiche, Laubhaufen und Totholz. Dort fühlen sich nicht nur Vögel pudelwohl, sondern auch Igel und Insekten. Pestizide und Kunstdünger belasten Boden, Gewässer und Tiere, sie sollte man also auch vermeiden.

Schauen wir uns noch verschiedene Arten von Futterhäusern an:

Ein klassisches Futterhaus ist flexibel einsetzbar.
Quelle: amazon.de

Das klassische Futterhaus

Ein klassisches Futterhaus ist heute so bewährt wie vor Jahrzehnten schon. Dieses Modell kann man flexibel abstellen. Wichtig ist, dass es nicht zu nah an einem Ort steht, von dem aus Katzen auf die Futterstelle springen können. Achte auch auf einen stabilen Untergrund, damit es nicht bei Wind oder Anflug von Tauben oder anderen größeren Vögeln umfällt.

Amazon Product Bild
Ein klassisches Vogelhaus samt Aufbau
39,95 € Zu Amazon

Das nächste Modell ist etwas moderner:

Diese moderne Futterstation bietet einige Vorteile.
Quelle: amazon.de

Moderne Futterstation

Diese moderne Futterstation bietet einige Vorteile: Sie ist mit einer Auffangschale ausgestattet, sodass nur wenig Futter auf den Boden fällt und eventuell Ratten anlockt. Außerdem rutscht das Futter nach, so bleibt der Großteil also erstmal sauber und trocken.

Amazon Product Bild
Die moderne Futterstation für Garten und Balkon
39,99€ 38,99€
Zu Amazon

Und noch ein ganz anderes Modell:

Die Futtersäule ist sicher vor Eichhörnchen.
Quelle: amazon.de

Die Futtersäule

Hier ist alles Futter trocken gelagert. Durch einen Mechanismus riegelt die Futterzufuhr ab, wenn zu schwere Tiere auf den Streben landen – die Säule wird also bald von Tauben gemieden, die die anderen Vögel verdrängen können.

Amazon Product Bild
Die Vogelfuttersäule zum Aufhängen
10,99€ 5,99€
Zu Amazon
Pinterest Pin Fehler, die du unbedingt bei einem Vogelhaus vermeiden solltest.