Was kannst du tun, wenn dein Hund vor Freude pinkelt?

Besonders bei Welpen tritt ein Phänomen oft auf: Dein Hund pinkelt – vor Freude! Wir verraten dir, was du jetzt dagegen tun kannst.

Was kannst du tun, wenn dein Hund vor Freude pinkelt?
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Hunde sind einfach süß! Wir lieben es, mit unseren flauschigen besten Freunden zu spielen. Mittlerweile verstehen wir auch meist, was uns unsere Hunde mit Gesten sagen möchten. Viele Besitzer können auch deuten, ob ihre Hunde krank sind. Doch wenn ein Hund vor Freude pinkelt, sind viele Besitzer mit ihrem Latein am Ende! Wir verraten dir, was du tun kannst, um deinem Hund diese unangenehme Gewohnheit abzugewöhnen.

Zunächst muss man sich doch fragen: Warum pinkelt ein Hund vor Freude? Wie alt ist er und ist das für das Pinkeln ein Symptom des Alters? Oder hat es was mit seiner Rasse zu tun?

Und wie sollten Besitzer darauf reagieren?

Wenn das Herrchen nach Hause kommt, kommt der Welpe angerannt und pinkelt dabei vor Freude.
Quelle: IMAGO / Gustavo Alabiso

Hunde pinkeln vor Freude. Gibt es das wirklich?

Wenn das Herrchen oder Besuch nach Hause kommt, kommt der Welpe angerannt und pischert dabei vor Freude auf den Boden. So wirkt es auf uns Menschen. Doch eigentlich gibt es so etwas im Reich der Hunde nicht. Viel mehr pinkeln Hunde vor Aufregung, besonders Welpen, wenn ein älterer Hund auftaucht. Am Urin erkennt der erwachsene Hund sofort, dass es sich um ein Baby handelt, das er in Ruhe lassen kann. Der Hund sagt also: Tut mir nichts, ich bin ein Baby!

Deshalb ist auch schimpfen die ganz falsche Reaktion. Viel mehr solltest du deinem Hund jetzt liebevoll begegnen.

Heißt das, der Hund fürchtet sich vor mir, wenn er bei der Begrüßung pinkelt?

Hunde pinkeln, wenn sie aufgeregt sind.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Was ist der wahre Grund für das spontane Pinkeln?

Viele Menschen fragen sich: Heißt das, dass der Hund Angst vor der Person hat, die nach Hause kommt?

Das kann sein. Muss es aber nicht unbedingt. Viel mehr fühlt sich der Hund gestresst durch die Situation. Das kann sowohl positiver als auch negativer Stress sein. Die Aufregung führt dann entweder dazu, dass er seinen Körper schlechter regulieren kann und einfach dem Druck nachgibt, obwohl er eigentlich stubenrein ist. Oder der Hund lässt sich aus Verwirrung über die Situation zu einer Übersprunghandlung hinreißen, weil er so viel gerade ausleben will, sich gegen alle Handlungen und für das Pinkeln entscheidet. Viele Hunde hören mit dem Pinkeln vor Aufregung auf, wenn sie älter werden. Doch manchmal müssen Besitzer*innen nachhelfen.

Das kannst du gegen das Pinkeln vor Aufregung tun...

Hunde sollten regelmäßig spazieren gehen
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

Alter und Rasse: Wie oft muss du deinen Hund zum Pinkeln rausbringen?

Um Unglücke zu vermeiden, solltest du deinen Hund regelmäßig für den Klogang mit auf einen Spaziergang nehmen. Dort kann er dann entspannt pinkeln. Je nach Alter und Rasse müssen Hunde unterschiedlich regelmäßig raus. Aber du kannst dafür einfach schauen, wie groß dein Hund ist. Hier findest du Richtlinien (je nach Krankheiten kann es natürlich häufiger sein), wie regelmäßig Hunde raus sollten:

Kleiner Hund:
bis 3 Monate alle 1 bis 2 Stunden
3 bis12 Monate alle 2 bis 7 Stunden
1 bis 8 Jahre alle 6 bis 10 Stunden
8 bis 11 Jahre alle 4 bis 8 Stunden
ab 11 Jahren alle 3 bis 5 Stunden

Mittlerer Hund:
bis 3 Monate alle 1 bis 3 Stunden
3 bis12 Monate alle 3 bis 8 Stunden
1 bis 8 Jahre alle 6 bis 12 Stunden
8 bis 11 Jahre alle 4 bis 10 Stunden
ab 11 Jahren alle 3 bis 6 Stunden

Großer Hund:
bis 3 Monate alle 2 bis 3 Stunden
3 bis12 Monate alle 3 bis 9 Stunden
1 bis 8 Jahre alle 7 bis 14 Stunden
8 bis 11 Jahre alle 5 bis 11 Stunden
ab 11 Jahren alle 4 bis 7 Stunden

Sollte dein Hund dennoch zuhause pinkeln, ist es wichtig, dass du Folgendes beachten...

Deinen Hund solltest du für das Pinkeln nicht bestrafen.
Quelle: IMAGO / agefotostock

Darum solltest du deinen Hund nicht bestrafen

Viele Leute denken nach wie vor, dass sie ihre Hunde stubenrein bekommen, indem sie deren Nasen in die Pipipfütze drücken. Doch das ist keine gute Idee. Auch andere Formen von Bestrafungen sind keine gute Idee, weil sie Hunde nur noch mehr verstören und verunsichern können. Du verschlimmerst damit das Problem des Pinkelns nur noch mehr und zerstörst damit das Verhältnis zu deinem Hund. Hunde verstehen Strafen auch nicht, da sie nur kurze Zeit nach ihrem Handeln mit deiner Reaktion verknüpfen können. Sobald mehr als ein Augenblick vergeht, halten sie deine Reaktion nur noch für grundlose Gewalt.

Doch was solltest du stattdessen tun, wenn du den Hund nicht bestrafen solltest?

Es gibt andere Methoden, deinen Welpen stubenrein zu bekommen.
Quelle: IMAGO / Westend61

Nicht schimpfen: So bekommst du einen Welpen stubenrein

Generell solltest du durch regelmäßiges nach draußen gehen deinem Hund immer eine Option geben, draußen sein Geschäft zu verrichten. Sobald er Anstalten macht, Wasser zu lassen, solltest du mit ihm raus auf ein Stück rasen rennen. So lernt dein Hund, dass Pinkeln nur draußen geht. Wenn du deinen Hund als nicht stubenreinen Welpen bekommst, solltest du Geduld mitbringen. Wenn dein Hund draußen sein Geschäft macht, solltest du ihn sehr offensichtlich loben. Benutze dabei laut immer das gleich Wort, wenn er etwas richtig gemacht hat, zum Bespiel „Fein“ und belohne ihn dabei mit Leckerlies, egal, was du mit deinem Hund trainierst. Das „Fein“ wird mit dem Leckerli verknüpft und das draußen Pinkeln mit dem „Fein“. So lernt dein Hund, dass draußen Pinkeln sich lohnt.

Außerdem kannst du bei der Begrüßung etwas beachten...

Du solltest auf deinen Welpen eingehen.
Quelle: IMAGO / Cavan Images

Mehr Ruhe: So begrüßt du deinen Welpen richtig

Außerdem solltest du Aufregung aus Begrüßungen herausnehmen. Wenn du Besuch erwartest oder jemand anderes nach Hause kommt, solltest du deinen Hund nicht aufreizen. Wenn es klingelt, solltest du ihn zu seinem Körbchen geleiten, damit er sich dort hinlegt und Ruhe hinein kommt. Laute Stimmen, überschwängliche Rufe oder abrupte Bewegungen können deinen Hund sehr verunsichern. Auch der Besuch sollte deinen Hund nicht zu laut begrüßen. Belohne hochspringen nicht durch Zurufe oder Streicheln. Am besten sollte dein Hund nur begrüßt werden, wenn er ruhig ist. Belohne sein Ruhigbleiben dann gerne mit Streicheln und Leckerlies.

Auch mit einem weiteren Training kannst du deinem Hund Begrüßungen einfacher machen...

Du kannst deinen Hund für Begrüßungen trainieren.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Mehr Entspannung: Darum ist „Alleine bleiben“ wichtig

Generell kannst du alleine bleiben und Begrüßungen gut trainieren, in dem du immer nur kurz den Raum verlässt, in dem dein Hund liegt. Animiere ihn in seinem Korb dazu, liegen zu bleiben. Folgt der Hund dir nicht, sondern bleibt an seinem Platz liegen, kannst du ihn mit einem Leckerchen oder einer Kuscheleinheit belohnen. Wiederholst du dies öfter, so lernt dein Hund, dass es in Zukunft keinen Sinn macht, dich überschwänglich zu begrüßen, da du dich ja sowieso um ihn kümmern wirst. So bringst du dauerhafte Ruhe in das Leben deines Hundes!

Doch was ist, wenn dein Welpe älter wird und immer noch „vor Freude“ pinkelt?

Die Hormonveränderungen können deinen Hund durcheinander machen.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Pubertät und Pinkeln

Einige Hunde sind zunächst als Welpen stubenrein und beginnen dann in der Pubertät wieder mit dem alten Stress-Pinkeln. Aber warum ist das so?

Die Hormone sorgen dafür, dass Ihr Hund auf der einen Seite unabhängiger wird. Dadurch orientiert er sich weniger am Menschen und kann er in bestimmten Situationen wieder unsicher, nervös, schreckhaft oder sogar aggressiv reagieren. Das ist die sogenannte Angstphase. Bleib am besten ruhig und übe mit dem Hund die gleichen Regeln, die du ihm als Welpen beigebracht hast. Dennoch kann es passieren der Hund in der Pubertät plötzlich nicht mehr stubenrein ist und vor allem Rüden markieren wieder in der Wohnung. Wieder gilt die oberste Regel: Nicht schimpfen und einfach noch einmal das Training zur Stubenreinheit auffrischen. Die Phase geht auch wieder vorbei.

Aber wie macht man die Flecken wieder weg, die durch solche Unfälle entstehen?

Es gibt gute Möglichkeiten, die Flecken wieder aus den Möbeln herauszubekommen.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Wie bekomme ich Hundepipi aus dem Teppich?

Wenn dein Hund Probleme damit hat an sich zu halten, solltest du anschließend darauf achten, dass du den Urin gut vom Boden aufwischst. Denn die Überbleibsel können nicht nur übel riechen und Flecken verursachen, sondern auch gesundheitsschädlich sein. Deshalb solltest du bei Holz- oder PVC-Böden mit einem Küchentuch den Urin beseitigen und anschließend mit einem antibakteriellen Putzmittel noch einmal nachwischen. Achte darauf, haustierfreundliche Produkte zu verwenden, damit deine Tiere sich daran nicht vergiften.

Bei Teppichböden oder anderen Textilien solltest den Gegenstand gleich nach dem Unglück einweichen und mit Fleckenshampoo behandeln. Auch hier gibt es Produkte für Hundebesitzer. Es gibt aber auch einen DIY-Trick: Du bedeckst den Hunde-Urin mit Küchenrolle oder Handtüchern, nimmst Reis, Salz oder Katzenstreu und streust es auf den Fleck. Oft genügen zehn Minuten, um den Fleck zu trocknen.

Aber was kann man tun, wenn der Geruch bleibt?

Ein Zitronensaft hilft Flecken zu entfernen
Quelle: IMAGO / The Picture Pantry

Hausmittel gegen Geruch von Hunde-Urin

Der Fleck vom kleinen Unfall deines Hundes ist weg, aber der Geruch bleibt? Das ist natürlich unangenehm, aber auch hier gibt es Lösungen. Ein cleverer Trick ist: Die Behandlung des Fleck mit einem Hausmittel.

Du kannst mit einem Zitronensud den Geruch von einer Urinstelle entfernen. Dafür kochst du zerkleinerte Zitronen in Wasser auf und lässt sie einen Tag abkühlen. Diese Flüssigkeit verteilst du das abgekühlte Zitronenwasser auf dem gereinigten Urinfleck und lässt es einige Stunden einwirken. Anschließend kannst du den Saft mit einer Bürste wieder vom Teppich entfernen. Das sollte nachhaltig den Geruch des Hunde-Urins aus dem Teppich entfernen.

Pinterest Pin Wenn dein Hund vor Freude pinkelt: So darfst du auf keinen Fall reagieren!