Das solltest du tun, wenn dein Haustier entlaufen ist

Wenn das Haustier einen längeren Ausflug macht, ist die Angst erst einmal groß – wie lässt sich das geliebte Haustier wiederfinden, falls es entlaufen ist?

Auch wenn man es niemandem wünscht, verschwinden doch immer wieder Haustiere oder entlaufen.
Quelle: IMAGO / Future Image

Es ist Abendbrotzeit, bald geht die Sonne unter. Von der Terrassentür ertönen Rufe, zuerst leise, dann lauter, verzweifelter. Die Zeit vergeht; die Sonne geht auf – und wieder ertönen die Rufe. Andere Rufe erschallen im Park, im Wald oder auf dem Feld. Kinder beginnen zu weinen und selbst Erwachsene wissen irgendwann nicht mehr weiter. Keinen Haustierbesitzer*innen wünscht man, dass die Katze oder der Hund einfach verschwindet, dass das Tier nicht nach Hause kommt oder beim Gassigehen fortläuft. Trotzdem passieren diese Szenarien regelmäßig. Aber was können Tierbesitzer*innen überhaupt tun, wenn das Tier plötzlich nicht zum Napf kommt oder im Wald verschwindet? Dieser Artikel geht einige Möglichkeiten durch und gibt Tipps, was für die Zukunft getan werden könnte, falls dein Haustier entlaufen ist.

Hier geht es direkt los:

Verlorene Haustiere verstecken sich häufiger bei einem Nachbarn oder einer Nachbarin.
Quelle: IMAGO / Cavan Images

Suchaktionen

Die erste Tat ist natürlich die Suche. Hier muss auf das Tier an sich geachtet werden. Katzen, die nicht vom Freigang zurückkommen, sich draußen aber auskennen, können auch tagsüber gesucht werden. Ausgebüxte Katzen, die überhaupt keine Erfahrungen mit der Welt vor der Tür haben, verstecken sich in der Regel und trauen sich erst raus, wenn es dunkel wird. Ein beim Gassigehen entlaufener Hund wird natürlich auch direkt gesucht. Direkt zu Beginn sollten die Tierärzt*innen, Tierheime oder Auffangstellen in der näheren Umgebung über das verschwundene Tier informiert werden. Oftmals werden gefundene Tiere dort abgegeben. Ist das Tier gechipt, sollte der Tierarzt oder die Tierärztin auch die Chipnummer erfahren, damit er/sie es ohne Recherche dir zuordnen kann, falls es später gefunden wird. Auch benachbarte Häuser und Wohnungen solltest du informieren. Hier geht es auch darum, dass sie Keller, Garagen oder Gartenhütten im Blick haben können. Gerade Katzen verstecken sich oft in den Räumen und kommen dann nicht mehr raus.

Außerdem kannst du auch das machen:

Je mehr Aufmerksamkeit du bei Leuten wegen deines Haustiers erzeugst, desto eher wird es auch gefunden.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Erweiterte Suchaktionen

Nachdem die wichtigsten Menschen benachrichtigt wurden, solltest du dich um Aushänge kümmern: Dabei sollte der Umkreis dieser bis zu einem Kilometer betragen. Gechipte Tiere sollten bei Tasso als verschwunden gemeldet werden, wenn du sie zuvor hast registrieren lassen. Das ist wichtig, da auch die Organisation Aushänge macht und die Vermisstenmeldung auf ihren Seiten veröffentlicht. Danach kannst du dich an die Sozialen Medien wagen: Auf dem eigenen Profil, aber auch in regionalen Gruppen auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken werden Fotos vom Hund oder der Katze gepostet und um Mithilfe bei der Suche gebeten. 

Falls do so noch immer keinen Erfolg verzeichnest, probiere es hiermit:

Bei einem Suchtrupp kann die Zahl der Suchenden durchaus auch zu hoch sein.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Mit Suchtrupp

Falls deine Suche weiter erfolglos bleibt, kannst du mit einem Suchtrupp das Gebiet absuchen und solltest dabei eher auf eine kleine Gruppe setzen. Gerade ängstliche Tiere trauen sich oft nicht heraus, wenn zu viele Menschen auf sie zukommen. Bei zu viel Bewegung bleiben sie deshalb versteckt und bleiben dann häufig unentdeckt. Weiterhin solltet ihr insbesondere dabei Futterstellen aufstellen und im Auge behalten, um ein entlaufenes Tier wieder anzulocken. Die Stellen müssen aber so versteckt liegen, dass sich das Tier herantraut. Darüber hinaus bietet sich sich natürlich an, Lieblingsorte des Tieres abzusuchen, da es sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch hier aufhalten kann und bekannte Geräusche (wie vom Lieblingsspielzeug) zu erzeugen und darauf hoffen, dass dein Liebling das Geräusch womöglich erkennt.

Für die Zukunft kannst du solche Szenarien aber auch großteilig vermeiden:

Wenn dein Tier gechipt ist oder einen Adressanhänger trägt, wird es dir beim Verschwinden viel schneller zurückgegeben,
Quelle: imago images / Imaginechina-Tuchong

Prävention für die Zukunft

Das beste Szenario ist natürlich, dass das Tier erst gar nicht verschwindet – oder nie wieder verschwindet. Tierbesitzer*innen können zwar nicht verhindern, dass die Katze schlichtweg keine Lust hat, zurück zum eigenen Napf zu kommen oder dass der Hund beim Spazierengehen seinen eigenen Kopf durchsetzt, doch es gibt so einige Möglichkeiten, die Suche drastisch zu vereinfachen: So sollten Haustiere generell gechipt sein. Das machen alle Tierärzt*innen und es handelt sich keinesfalls um einen großen Eingriff. Mit der Nummer des Chips wird das Tier nun bei Tasso registriert und kann somit Halter*innen zugeordnet werden, wenn es mal wegläuft. Tierärzt*innen und auch Tierheime können den Chip auslesen und informieren Halter*innen, wenn sie das Tier finden. Genauso hilfreich ist es, einen Adressanhänger am Halsband des Tieres zu befestigen. Hunde können zudem über die Steuernummer zugeordnet werden, sofern diese sich am Halsband befindet.

Besonders folgende Methode wird aber derzeit immer beliebter:

Mit GPS wird nicht nur die Suche nach Haustieren einfacher, sondern du kannst auch so einiges über ihre Gewohnheiten erfahren.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

GPS macht zukünftige Suchen besonders leicht:

Grundsätzlich es ist möglich, Tiere auch via GPS zu tracken. Mittlerweile gibt es recht kleine Sender, die am Halsband befestigt werden können und die das Tier nicht weiter stören, falls es eh ein Halsband trägt. Letzteres ist besonders bei Katzen wichtig, da hier größere Anhänger das Verletzungsrisiko erhöhen. Die Tracker können ganz einfach mit dem Smartphone verfolgt werden, sodass sich recht einfach in Erfahrung bringen lässt, wo sich das Tier aufhält, falls man es gerade nicht findet. Darüber hinaus erfährst du auch so einiges über ihre Gewohnheiten und Lieblingsorte, wenn du nicht wie beim Gassigehen die ganze Zeit an ihrer Seite bist.

Nicht vergessen werden sollte wohl das:

Mit der richtigen Erziehung und einem GPS-Sender wirst du dein Haustier wohl nicht mehr verlieren.
Quelle: IMAGO / SNA

Erziehung ist das A und O

Es sollte den meisten sicher klar sein, dass die Erziehung von Haustieren eine wichtige Rolle beim Verschwinden von Tieren spielen und so einiges ausmachen kann: Bei Hunden ist es beispielsweise wichtig, besonders auf die Erziehung im Straßenverkehr zu achten. Ist der Hund gewohnt, immer vor dem Straßenübergang zu sitzen und weiß er, dass er ohne Befehl nicht los darf, ist die Chance größer, dass er beim Weglaufen auch Straßen meidet. Außerdem geraten deine Haustiere somit auch eher nicht in Verkehrsunfälle. Selbst Katzen lassen sich bis zu einem bestimmten Grad trainieren und können sich mit etwas Geduld an Ausgehzeiten und bestimmte Grenzen gewöhnen

Auch die folgenden Tipps können dir zusätzlich helfen:

Selbst Freigänger können an Zeiten zum Heimkommen gewöhnt werden mit etwas Training.
Quelle: IMAGO / Westend61

Weitere Tipps

Während sich Hunde gut erziehen lassen und das Weglaufen einigermaßen vermieden werden kann, ist es mit der Erziehung von Katzen eher eine Hassliebe, doch selbst die eigenwilligen Haustiger lassen sich über Rituale erziehen: So sollten Freigänger immer zur selben Zeit heraus- und wieder hineingelassen werden. Oftmals kommen sie abends eher rein, wenn sie das Heimkommen mit bestimmten Geräuschen oder Belohnungen verbinden können. Wer abends immer um 22.00 Uhr mit einer Leckerchendose raschelt und ruft, wird die Katze schon bald erzogen haben. Du kannst weiterhin deinen Garten für die Katze interessant gestalten, damit sie nicht allzu weit herumstromert und in der Nähe bleibt. Verstecke, Klettermöglichkeiten und Beschäftigungen sollten vorhanden sein. Wer ganz sichergehen will, dass die Katze nicht entläuft, sichert den Garten zusätzlich mit Katzennetzen oder einem guten Zaun ab.

Wichtig können im Vorfeld auch die Maßnahmen sein:

Läufige Tiere neigen eher dazu zu verschwinden und diese solltest du besonders im Auge behalten.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Sicher ist sicher

Wie eingangs schon erwähnt, sind gerade Nachbar*innen eine gute Anlaufstelle für verschwundene Tiere. Es ist also gut, wenn auch diese ein Auge auf das Tier haben und es grundsätzlich kennen. Dafür sollten sie es aber keinesfalls füttern – eine satte Katze fühlt sich eher dazu geneigt, nicht nach Hause zu kommen, wenn es Zeit ist. Ganz wichtig ist es weiterhin, deine Haustiere zu kastrieren. Kastrierte Kater wandern wesentlich weniger umher und auch kastrierte Katzen laufen weniger Gefahr, zu verschwinden. Bei Hunden gilt übrigens ein ähnliches Prinzip. Wer sich hier jedoch absolut gegen eine Kastration ausspricht, muss läufige Hündinnen an der Leine halten. Rüden werden stets angeleint, damit sie keiner läufigen Hündin hinterherspurten.

In jedem Fall solltest du das bedenken:

Vergiss nicht, beim Verschwinden deines Haustiers die Ruhe zu bewahren, um es schnellstmöglich wiederzufinden.
Quelle: imago images / Cavan Images

Ruhe bewahren

Wenn das Verschwinden eines Tieres auch erst mal ein Schock ist, so ist das noch lange kein Weltuntergang und mit Panik ist wohl niemandem geholfen. In vielen Fällen ist es durchaus möglich und sehr wahrscheinlich, Haustiere wiederzufinden. Du wirst bei deiner Suche stets einiges an Hilfe bekommen, wenn du danach fragst. Das beste Mittel ist jedoch, überhaupt zu verhindern, dass das Tier verschwindet. Mit Kastrationen, Chips und GPS lassen sich die schlimmsten Katastrophen schon im Vorfeld häufig verhindern und eine Grundlage schaffen, dass das geliebte Haustier wiedergefunden werden kann, wenn es doch mal entläuft. Jetzt bist du für den Fall der Fälle gewappnet!

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