Kakerlaken in der Wohnung: So wirst du sie schnell wieder los

Du hättest niemals gedacht, dass es ausgerechnet deine vier Wände betrifft, aber jetzt sind sie da: Kakerlaken in der Wohnung! Für viele Menschen sind die Schädlinge, auch Küchenschaben genannt, ein absoluter Graus. Für dich reicht wahrscheinlich die Tatsache, dass die Tiere ziemlich groß sind, viele Beine haben und schneller huschen können, als du gucken kannst. Aber wir verraten dir: Du wirst sie schnell wieder los, wenn du ein paar Tricks kennst und beachtest.

Aber fangen wir erst mal ganz von vorne an: Was sind Kakerlaken eigentlich und warum ekeln sich die meisten Menschen so vor ihnen? Hier folgen die wichtigsten Informationen, die du vor dem Zug gegen die Viecher kennen solltest, damit du keinen Fehler machst. Die wichtigste Frage lautet: Sind Kakerlaken gefährlich?

Kakerlaken in der Wohnung: Sind sie gefährlich?

In dem Film „Joes Apartment – Das große Krabbeln" freundet sich ein junger Mann mit in der Wohnung sprechende Kakerlaken an. Im wahren Leben halten wir uns von den Tieren lieber fern. Und das aus gutem Grund.

Kakerlaken sind insektenartige Schädlinge, die in vielen Teilen der Welt vorkommen. Sie gehören zur Familie der Blattidae und sind für ihre Anpassungsfähigkeit und Überlebensfähigkeit bekannt. Angeblich überleben Kakerlaken sogar Atomkatastrophen. Das zeigt, wie widerspenstig die Tierchen sind. Es gibt verschiedene Arten von Kakerlaken, aber die beiden häufigsten in menschlichen Siedlungen sind die Deutsche Schabe (Blattella germanica) und die Amerikanische Kakerlake (Periplaneta americana). Im Gegensatz zu Ohrenkneifern und anderen Viechern solltest du sie also nicht dulden.

Kakerlaken beißen oder stechen Menschen nicht. Sie können für uns aber dennoch gefährlich werden und das aus mehreren Gründen: Kakerlaken können eine Vielzahl von Krankheiten, Bakterien, Viren und Parasiten auf Lebensmittel und Oberflächen übertragen, die sie kontaminieren. Außerdem können sie bei Menschen verschiedene allergische Reaktionen auslösen. Sie machen sich über das Essen her, was wir mögen, und können uns so unsere Vorräte wegfuttern.

Und das vielleicht wichtigste: Kakerlaken sind auch dafür bekannt, Papier, Stoffe und andere organische Materialien zu beschädigen, wenn sie darauf kauen. Dies kann zu unansehnlichen Schäden an Büchern, Tapeten oder anderen Gegenständen führen.

Es gibt also gute Gründe, Kakerlaken aus der eigenen Wohnung wieder vertreiben zu wollen. Aber wie? Auf den nächsten Seiten zeigen wir dir verschiedene Tricks:

#1 Putze deine Wohnung regelmäßig!

Dieser Tipp scheint sehr einfach zu sein, aber tatsächlich hilft er dir, Kakerlaken von Anfang an aus deiner Wohnung herauszuhalten. Denn wenn sie erst mal drinnen sind, hast du oft den Salat. Sollte deine Wohnung wie auf dem Bild oben aussehen, fühlen sich Kakerlaken hier sehr wohl.

Deshalb: Halte deine Wohnung sauber. Kakerlaken sind von Natur aus opportunistische Schädlinge, die nach Nahrung und Wasser suchen. Eine unhygienische Umgebung kann sie anziehen und dazu ermutigen, sich in deiner Wohnung niederzulassen. Wische regelmäßig Oberflächen ab, säubere den Boden und entferne Essensreste. Saug regelmäßig Staub, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen, die potenzielle Nahrungsquellen für Kakerlaken darstellen könnten. Lass keine feuchten oder nassen Schwämme oder Geschirrtücher in der Spüle liegen. Bewahre sie nach dem Gebrauch an einem trockenen Ort auf. Verwende Mülleimer mit Deckeln und leere sie regelmäßig. Stell sicher, dass die Mülltonnen außerhalb deiner Wohnung gut verschlossen sind.

Wir haben das Thema Feuchtigkeit schon einmal angekratzt. Du solltest noch mehr dazu wissen ...

#2 Beseitige offene Wasserquellen!

Kakerlaken sind feuchtigkeitsliebende Insekten, und Wasser ist für ihr Überleben von entscheidender Bedeutung. Sie können mehrere Wochen ohne Nahrung, aber nur wenige Tage ohne Wasser auskommen. Wenn du Lecks oder undichte Wasserleitungen in deiner Wohnung hast, schaffst du ideale Bedingungen für Kakerlaken, um sich anzusiedeln und zu vermehren.  Denn die Schaben suchen aktiv nach Wasserquellen und ziehen feuchte Umgebungen vor. Oftmals sind Küchen und Badezimmer bevorzugte Wohnorte, da hier Wasser aus dem Spülbecken, der Spüle, der Dusche oder der Toilette verfügbar sein kann.

Und: Die Anwesenheit von Wasser erleichtert die Vermehrung von Kakerlaken. Die weiblichen Kakerlaken legen ihre Eier in Eipaketen, genannt Ootheken, ab, und diese Ootheken werden oft in feuchten und geschützten Bereichen versteckt.

Um die Schädlinge von deiner Wohnung fernzuhalten, solltest du deshalb regelmäßig Lecks oder undichte Wasserleitungen beheben lassen. Überprüfe deine Sanitäranlagen, Wasserhähne und Rohre auf Undichtigkeiten und lasse sie so schnell wie möglich reparieren, wenn du Schäden findest. Achte außerdem darauf, dass du deine Wohnung regelmäßig lüftest, um überschüssige Feuchtigkeit abzuführen. Und noch ein Tipp: Lasse Schwämme und Lappen am besten draußen trocknen!

Auch der nächste Tipp ist Gold wert und einfach umzusetzen ...

#3 Warte nicht zu lange, den Müll rauszubringen!

Kakerlaken sind Allesfresser und werden von jeglichen Nahrungsquellen angelockt, sei es Essensreste oder organische Abfälle. Wenn du deinen Müll nicht ordnungsgemäß und vor allem schnell entsorgst, schaffst du ideale Bedingungen für Kakerlaken, um sich anzusiedeln und zu vermehren. Stelle sicher, dass du Müllbehälter oder Mülleimer mit gut verschließbaren Deckeln verwendest, um den Geruch von verrottenden Lebensmitteln oder organischen Abfällen einzuschließen. Dadurch wird verhindert, dass der Geruch Kakerlaken anzieht und sie in deine Wohnung lockt. Die Küche ist besonders anfällig für die Anziehung von Kakerlaken, da sie dort oft Essensreste und organische Abfälle finden können. Essensreste solltest du daher unverzüglich entsorgen. Je schneller der Müll aus deiner Wohnung raus ist, desto besser ist es. Außerdem solltest du deine Müllbehälter auch regelmäßig ausspülen und trocknen, um Schmutz oder Ablagerungen zu entfernen.

Nun kommen wir zu einer weiteren guten Idee, mit denen du Kakerlaken fernhälst!

#4 Dichte Stellen ab, durch die Kakerlaken in deine Wohnung können!

Das Abdichten von Ritzen und Spalten in Wänden, Böden und Fenstern solltest du auf jeden Fall nachholen, wenn du schon mal Kakerlaken in der Wohnung hattest. Denn die Tiere sind extrem flache Insekten, die sich leicht durch kleine Öffnungen quetschen können. Indem du diese Zugangspunkte versiegelst, kannst du ihnen den Eintritt in deine Wohnräume verwehren und so das Risiko eines Kakerlakenbefalls minimieren. So fängst du am besten an: Beginne mit einer gründlichen Inspektion deiner Wohnung, um mögliche Ritzen und Spalten zu identifizieren, durch die Kakerlaken eindringen könnten. Häufige Stellen sind entlang der Fußbodenleisten, um Fensterrahmen, um Rohre, die in die Wände führen, und um Türen herum. Suche auch nach Rissen in den Wänden oder in Fliesenfugen, die als potenzielle Eintrittspunkte dienen könnten.

Sobald du die Schwachstellen gefunden hast, kannst du sie mit geeigneten Dichtungsmitteln oder Dichtungsbändern abdichten. Verwende dabei am Besten Silikon, Acryl oder andere Abdichtungsmittel, die speziell für den jeweiligen Bereich geeignet sind. Stelle sicher, dass die Abdichtungsmaterialien langlebig und feuchtigkeitsbeständig sind. Sonst halten sie leider nicht lange und du musst die Arbeit in wenigen Jahren wiederholen.

Aber was kannst du tun, wenn die Tiere schon in deiner Wohnung sind? Dazu kommen wir jetzt ...

#5 Verscheuche Kakerlaken mit Gerüchen

Auch wenn sie sonst sehr robust sind: Kakerlaken haben empfindliche Sinne und reagieren auf bestimmte Gerüche negativ. Daher eigenen sich ätherische Öle wie Pfefferminzöl, Lavendelöl, Zitronenöl und Eukalyptusöl als Abschreckmittel. Diese ätherischen Öle haben starke, angenehme Gerüche für Menschen, sind aber für Kakerlaken unangenehm und abstoßend. Du kannst einige Tropfen dieser Öle auf Wattebällchen geben und diese an strategischen Stellen in deiner Wohnung platzieren, wie zum Beispiel in der Nähe von Küchenzeilen, Fenstern, Türen oder anderen potenziellen Eintrittspunkten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Kräuterpflanzen mit starkem Geruch in deiner Wohnung aufzustellen. Pflanzen wie Pfefferminze, Lavendel, Basilikum oder Zitronenmelisse eignen sich hier besonders gut.

Die nächsten Tipps sind ein bisschen rabiater ... 

#6 Benutze Klebefallen und Köderdosen

Solltest du mit den Vorkehrungsmaßnamen zu spät sein und die sanften Methoden nichts bringen, kannst du auch zu härteren Mitteln greifen. Diese Schädlingsbekämpfungsmittel sind in Fachgeschäften, Baumärkten oder online erhältlich. Klebefallen sind flache Kartonstücke oder Kunststoffbehälter, die mit einem stark klebenden Material beschichtet sind. Wahrscheinlich kennst du sie aus dem Kampf gegen Fliegen. Platziere sie an Stellen, an denen du Kakerlaken vermutest oder gesichtet hast, wie in der Nähe von Spalten, unter Geräten, entlang von Wänden oder in anderen Bereichen, die sie als potenzielle Verstecke nutzen könnten. Wenn die Kakerlaken auf die Klebefallen gelockt werden, bleiben sie daran kleben und können nicht mehr entkommen. Köderdosen enthalten einen Giftköder, der für Kakerlaken sehr attraktiv ist. Sie locken die Kakerlaken an und diese nehmen den Köder auf. Die Kakerlaken tragen den Köder dann zurück zu ihren Verstecken, wo er auch von anderen Kakerlaken aufgenommen wird. Das Gift wird dadurch in die Kakerlakenkolonie transportiert und kann eine effektive Methode sein, um den Befall zu dezimieren. Platziere die Klebefallen und Köderdosen an strategischen Stellen, an denen du Kakerlakenaktivität vermutest oder beobachtet hast. Überprüfe die Fallen und Köder regelmäßig, um festzustellen, ob sie wirksam sind. Ersetze verbrauchte Köder oder Fallen nach Bedarf. Achja: Die Bekämpfung von Kakerlaken kann Zeit in Anspruch nehmen. Sei deshalb geduldig.

Ganz wichtig: Halte diese Produkte von Kindern und Haustieren fern, da sie für sie gefährlich werden können.

Du kannst allerdings auch noch selbst tödliche Fallen für Kakerlaken bauen ...

#7 Mische Kakerlakengifte an

Es gibt zwei einfache Rezepte, mit denen du Jagd auf Kakerlaken machen kannst. Allerdings solltest du das nur machen, wenn du keine Haustiere oder (Klein)kinder im Haus hast. Diese können sich daran ebenfalls vergiften

Zu den Rezepten:

1. Natron und Zucker: Mische die beiden Mittel zu gleichen Teilen und verteile sie im Haus. Die Kakerlaken werden von dem Zucker angelockt und essen ihn. Das Natron produziert dann Gase, die die Schädlinge abtöten.
2. Borax: Borax wird im Haushalt für Seife oder Wasserenthärter verwendet. Du kannst Wasserschalen damit versetzen und an Orte stellen, an denen die Insekten aufgetaucht sind.

Aber was, wenn das alles nichts bringt?

#8 Melde dich bei einer professionellen Schädlingsbekämpfung

Kakerlaken sind Schädlinge und du solltest sie nicht in deiner Wohnung dulden. Wenn du sie mit den sanften Methoden nicht loswirst, solltest du dich an eine professionelle Schädlingsbekämpfung wenden. Experten können das Ausmaß des Befalls feststellen und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen. Professionelle Schädlingsbekämpfer zielen darauf ab, das Schädlingsproblem nachhaltig zu beseitigen und nicht nur vorübergehende Linderung zu verschaffen. Sie können dir dabei helfen, das Risiko eines erneuten Befalls zu minimieren. Neben der Beseitigung des aktuellen Schädlingsbefalls können Schädlingsbekämpfer auch präventive Maßnahmen empfehlen, um zukünftige Probleme zu vermeiden. Sie können Tipps geben, wie du deine Wohnung schädlingsresistenter gestalten und mögliche Eintrittspunkte für Schädlinge versiegeln kannst.

Wichtig: Wende dich nur an seriöse Firmen. Überprüfe, ob das Schädlingsbekämpfungsunternehmen über die erforderlichen Lizenzen und Zertifizierungen verfügt, die von den örtlichen Behörden oder Branchenverbänden ausgestellt wurden. Eine gültige Lizenz zeigt, dass das Unternehmen die notwendigen Standards und Anforderungen erfüllt. Ein seriöses Schädlingsbekämpfungsunternehmen wird außerdem eine gründliche Besichtigung vor Ort durchführen, bevor es mit der Schädlingsbekämpfung beginnt.