Fuchs im Garten oder auf dem Weg gesehen: So solltest du reagieren
Einen Fuchs zu sehen, ist je nach Ort keine Seltenheit. Sosehr viele davon begeistert sind, so wenige wissen, wie sie bei einer Begegnung reagieren sollten.
Du hast einen Fuchs im Garten oder in der Nachbarschaft gesehen und weißt nicht, wie du dich am besten verhalten sollst? Keine Sorge: Grundsätzlich geht von Füchsen keine Gefahr aus. Viele Tiere trauen sich zwar nah an die Wohngebiete, sind aber scheu, sobald sie einem Menschen gegenüberstehen. Ein paar Dinge solltest du dennoch beachten, um ein friedliches Nebeneinander-Leben zu gewährleisten. Das gilt insbesondere, wenn sich der Fuchs bereits nah an dein Haus traut. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, richtig zu reagieren.
Los geht's …
#1 Warum kommt der Fuchs in den Garten?
Hunger ist der Hauptgrund für den Fuchs, die Nähe des Menschen zu suchen. Der Lebensraum wird aufgrund der Verdrängung durch den Menschen für alle Tiere knapper. Daher trauen sich viele Wildtiere näher an den Menschen. Darunter sind etwa Rehe, Igel und der Fuchs. Wenn der Wald immer kleiner wird, sucht sich der Fuchs seine Nahrung in der Stadtnähe. Vor allem kleine Beutetiere wie Mäuse und Ratten gibt es dort reichlich. Und da Füchse Opportunisten sind, bedienen sich auch gern an Abfällen: Die sind schließlich besonders leicht gefundenes Fressen! Insbesondere im Winter, wenn das Nahrungsangebot in der Wildbahn noch knapper wird, weicht der Fuchs gern auf Dorf- und Stadtgebiete aus.
Einen Fuchs zu füttern, ist keine gute Idee …
#2 Darf man Füchse füttern?
Füchse sind Allesfresser und vertragen sowohl Fleisch als auch Pflanzen. Selbst Abfälle der Menschen und Tierkadaver sind vor diesen Vierbeinern nicht sicher. Das macht sie zu echten Überlebenskünstlern, die keine Hilfe durch die Menschen benötigen. Füttern ist nicht nur nicht notwendig, sondern sogar nachteilig. Wenn du Füchse fütterst, verlieren sie ihre Scheu vor den Menschen noch mehr. Im schlechtesten Fall nehmen sie dadurch Schaden: Etwa, weil sie aggressiv vertrieben werden oder weil sie ihre Fähigkeiten, selbst auf Nahrungssuche zu gehen, langsam verlernen.
Begegnest du einem Fuchs, solltest du hierauf achten …
#3 Fuchsbegegnung meistern – wie verhält man sich richtig?
Wenn du einem Fuchs in der Stadt oder im Garten begegnest, lässt du ihn am besten in Ruhe. In den meisten Fällen ist der Fuchs eher scheu und wird sich von selbst zurückziehen. Sollte er doch neugierig sein, ist es ratsam, ihn nicht zu füttern und auch nicht zu versuchen, ihn zu streicheln. Möchtest du den Fuchs aus deinem Garten vertreiben, helfen Licht und laute Geräusche. Du kannst zum Beispiel ein Radio aufstellen oder Musik von deinem Handy spielen lassen. Meistens reichen diese Maßnahmen, um das Tier sanft zum Rückzug zu bringen.
Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein verletztes Tier …
#4 Verletzten Fuchs gefunden: was dann?
Hast du einen scheinbar verletzten Fuchs gefunden, solltest du zuerst sicherstellen, ob das Tier wirklich Hilfe benötigt. Auf den ersten Blick kann es so aussehen, dass ein Tier krank ist, obwohl es nur ausruht. Auch Jungtiere, die kurze Zeit alleine gelassen wurden, werden oft fälschlich als verwaist betrachtet. Beobachte die Tiere daher zunächst aus sicherer Entfernung, um festzustellen, ob du eingreifen solltest. Wenn der Fuchs wirklich deine Hilfe benötigt, rufe den örtlichen Tierschutzverein, eine Auffangstation oder die örtliche Naturschutzbehörde an. Dort wird man dir weiterhelfen können.
Viele sorgen sich wegen bestimmter Krankheiten oder Parasiten …
#5 Tollwut oder Fuchsbandwurm?
Viele Menschen machen sich um eine Krankheitsübertragung durch den Fuchs Sorgen. Allerdings gilt die terrestrische Tollwut, d. h. die Übertragung der Krankheit durch nicht flugfähige Säugetiere, in Deutschland als ausgerottet. Einzig Fledermäuse können die Krankheit noch auf beispielsweise Katzen übertragen. Auch die Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, ist in Deutschland verschwindend gering. Der Parasit gilt als einer der seltensten in ganz Europa. Tipp: Wenn du dennoch Sorge hast, weil du in deinem Garten Gemüse anbaust, wasche und erhitze die Lebensmittel vor dem Verzehr. Gründliches Waschen beseitigt den Erreger und das Erhitzen von Speisen auf mindestens 60 Grad tötet sie ab.
Falls du Füchse beobachten willst, gibt es eine Möglichkeit …
#6 Füchse friedlich beobachten
Möchtest du Füchse beobachten, ist eine Wildlife Cam empfehlenswert. Die Kamera stellst du einfach im Garten auf. Füchse sind vor allem in der Dämmerung oder nachts aktiv. Am nächsten Morgen kannst du dir dann das nächtliche Treiben anschauen. Auch Kinder können dadurch ganz leicht Wildtiere und ihr natürliches Verhalten kennenlernen. Da Füchse Ratten und Mäuse fressen, sind sie gerade in Dörfern und Städten sogar gern gesehen. Denn das kleine Raubtier hält die Population auf ganz natürliche Art und Weise in Schach.
Nicht jeder möchte einen Fuchs in seinem Garten …
#7 Füchse aus dem Garten fernhalten
Füchse lassen sich von regelmäßigem Lärm, Licht und der regelmäßigen Anwesenheit von Menschen schnell vertreiben. Ein Radio, das tagsüber spielt, eine Lampe mit Bewegungsmelder und auch tobende Kinder täglich im Garten halten Füchse häufig von ganz allein ab. Außerdem solltest du darauf verzichten, andere Tiere draußen zu füttern. Das Füttern von Vögeln kann beispielsweise ebenfalls den Fuchs anlocken. Auch Katzenfutter, das draußen stehen gelassen wurde, weckt möglicherweise die Neugier des Fuchses. Mit diesen Tipps hältst du den Fuchs auf tierfreundliche Art und Weise aus dem Garten. Bedenke: Zäune reichen nicht aus, um den roten Vierbeiner fernzuhalten. Füchse schlüpfen mit Leichtigkeit unter Zäunen oder klettern darüber.
Viele fragen sich, ob der Fuchs für Haustiere gefährlich ist ...
#8 Füchse und Haustiere
Zu Konflikten zwischen Wildtieren wie dem Fuchs und Haustieren kommt es nur selten. Füchse und die meisten anderen Wildtiere halten sich automatisch von Begleitern wie Hund und Katze fern. In der Regel gehen sich die Tiere gegenseitig schweigend aus dem Weg. Auch wenn du eine frei laufende Katze oder einen Hund im Garten hast, brauchst du dir also keine Sorge über den gelegentlichen Besuch eines Fuchses zu machen. Es ist sogar wahrscheinlicher, dass die Anwesenheit eines Haustiers die Besuche des Fuchses reduziert.
Kinder sind von Füchsen fasziniert, doch es ist eventuell Vorsicht geboten …
#9 Fuchs und Kinder
Kinder brauchen keine Angst vor dem Fuchs zu haben. Allerdings ist es wichtig, dass ihnen ein respektvoller und sicherer Umgang mit Wildtieren beigebracht wird. Entdeckst du einen Fuchs im Garten, ist offene und klare Kommunikation wichtig. Erkläre den Kindern, dass sie das Tier nicht streicheln oder füttern sollen. Viele Kinder lieben Tiere und möchten sie aus nächster Nähe beobachten. Der Fuchs kann sich dadurch aber schnell unsicher oder sogar angegriffen fühlen. Sind die Kinder neugierig, hilft eine Wildtierkamera oder ein Fernglas. Dadurch lässt sich der Besucher aus sicherer Distanz beobachten.
Wenn ein Fuchs dennoch in Angriffslaune ist, solltest du hierauf achten …
#10 Unangenehme Fuchsbegegnung
Konflikte zwischen Fuchs und Mensch oder Haustier sind selten. Seltene Ausnahmen entstehen entweder durch Krankheit oder weil das Tier sich oder die Jungen in Gefahr sieht. In dem Fall ist es wichtig, sofort Abstand von dem Tier zu nehmen. Laute Geräusche und Licht (auch lautes Rufen, die Taschenlampe des Handys etc.) helfen, das Tier zu vertreiben. Befindest du dich in der Nähe eines Fuchsbaus, solltest du dich zurückziehen. Ist es zu einem Biss gekommen, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt (oder Tierarzt). Dort wird die Wunde professionell gereinigt und untersucht.