Igel im Garten: Was kannst du tun?
Du hast einen Igel in deinem Garten entdeckt und weißt nicht, wie du dich genau verhalten sollst? In diesem Artikel sagen wir es dir.

Wer im Herbst raschelndes Laub im Garten bemerkt, entdeckt oftmals einen Igel auf Nahrungssuche. In der heutigen urbanen Umgebung stehen sie allerdings vor zahlreichen Herausforderungen: Autos, fehlende Nahrung und chemische Gifte bedrohen ihr Überleben. Gleichzeitig können Gärten den Tieren wichtigen Lebensraum bieten. In diesem Artikel erfährst du, wie man Igel in Gärten erkennen, unterstützen und schützen kann.
Wir beginnen auf der nächsten Seite ...

#1 Lebensraum und Verhalten der Igel
Igel sind Einzelgänger, die nachts oft weite Strecken zurücklegen, um genug Nahrung zu finden. Dein Garten kann ihnen dabei helfen, besonders wenn er naturnah gestaltet ist. Hecken, Sträucher, ungemähte Rasenflächen oder Totholz bieten Schutz und viele Insekten. Besonders in Städten sind diese Gärten wichtige Rückzugsorte, da natürliche Lebensräume oft verschwinden. Leider erhöhen Autos, Pestizide und fehlende Nahrung die Gefahren für Igel. Mit ein paar Anpassungen kannst du deinem Garten sichere Wege, Futterplätze und Verstecke bieten. So können die Tiere frei umherstreifen, ohne dass sie auf ständige menschliche Hilfe angewiesen sind.
Von was ernähren sie sich?

#2 Nahrung und Gartenökologie
Igel ernähren sich vor allem von Insekten, Würmern, Schnecken und kleinen Spinnentieren. Du kannst ihnen helfen, indem du deinen Garten naturnah gestaltest. Komposthaufen, Laub- oder Aststapel locken viele Insekten an, die dann als Nahrung dienen. Achte darauf, Zäune mit bodennahen Durchgängen zu versehen, damit die Tiere ihren Lebensraum frei durchstreifen können. Flache Wasserstellen sind ebenfalls sinnvoll, vor allem in trockenen Zeiten. Verzichte auf Pestizide und chemische Dünger, um die Tiere nicht zu gefährden.
Wenn der Herbst kommt ...

#3 Herbst – Unterschlupf für den Winter
Wenn es kälter wird, suchen Igel ein Winterquartier. Laubhaufen, Aststapel, Kompostbereiche oder ein Igelhaus bieten Schutz vor Kälte und Feinden. Die Unterkünfte sollten ruhig und geschützt liegen, damit die Tiere ungestört schlafen können. Laubhaufen solltest du erst im Frühjahr entfernen, damit Igel ihren Winterschlaf nicht stören. Igelhäuser bieten zusätzlich Sicherheit und Komfort. Gesunde Tiere kommen auch ohne menschliche Hilfe über den Winter, nur schwache oder kranke Igel benötigen deine Unterstützung. Mit einem gut strukturierten Garten sorgst du dafür, dass die Igel genügend Reserven für die kalte Jahreszeit sammeln können.
Wie sieht es mit der Fütterung aus?

#4 Sollte man Igel füttern?
Gesunde Igel brauchen normalerweise kein zusätzliches Futter, da sie in naturnahen Gärten ausreichend Nahrung finden. Es gibt jedoch Ausnahmen: Kranke, schwache Tiere oder Igel, die zu früh aus dem Winterschlaf erwachen, können durch Zufütterung unterstützt werden. Geeignet sind Nassfutter für Katzen ohne Getreide , gekochtes Hühner- oder Rinderhack und hart gekochte Eier. Auf Milch, Obst, Gemüse oder gewürzte Speisen solltest du unbedingt verzichten, da sie Igel krank machen können. Wasser in flacher Schale ist immer sinnvoll, besonders in trockenen Zeiten. Übermäßiges Füttern kann den natürlichen Winterschlaf stören, daher solltest du nur bei Bedarf füttern.
Brauchen Igel deine Hilfe?

#5 Wann braucht ein Igel Hilfe?
Nicht jeder Igel, den du siehst, ist hilfsbedürftig. Verletzte oder kranke Tiere erkennst du an schütterem Stachelkleid, taumelnden Bewegungen, eingefallenen Augen oder der sogenannten Hungerfalte hinter dem Kopf. Auch verwaiste Jungtiere oder solche mit noch geschlossenen Augen benötigen Unterstützung. Beobachte den Igel zunächst aus sicherer Entfernung. Wenn er offensichtlich Hilfe braucht, solltest du ihn vorsichtig einfangen und in sichere Obhut bringen. Ideal ist dabei die Zusammenarbeit mit Tierärzt*innen oder Wildtierstationen, die dich beraten und das Tier professionell versorgen können.
Du kannst Erste Hilfe leisten ...

#6 Erste Hilfe für Igel
Unterkühlte oder geschwächte Igel brauchen vor allem Wärme, Wasser und leicht verdauliche Nahrung. Ein stabiler Karton mit Handtuch eignet sich gut als Übergangsunterkunft. Eine lauwarme Wärmflasche kann helfen, die Körpertemperatur zu stabilisieren. Füttere das Tier nur, wenn es aktiv Nahrung aufnehmen kann. Junge Igel benötigen spezielle Aufzuchtmilch und häufige Fütterung – auch nachts. Achte auf Hygiene: Futter- und Wasserschalen müssen sauber sein, um Krankheiten zu vermeiden. Bei ernsthaften Verletzungen oder Krankheitszeichen kontaktiere sofort einen Tierarzt oder eine Wildtierstation.
Es gibt viele mögliche Gefahren in deinem Garten ...

#7 Gefahren im Garten vermeiden
Pestizide, Schneckenkörner und Chemikalien sind für Igel gefährlich. Sie nehmen Schadstoffe über ihre Nahrung auf und können daran sterben. Auch offene Teiche, steile Treppen oder Kellerschächte stellen ein Risiko dar. Du kannst einfache Ausstiegshilfen wie ein Brett oder Zwischenstufen anbieten. Feinmaschige Netze verhindern, dass Igel in Kellerschächte fallen. Mit ein paar Anpassungen machst du deinen Garten deutlich sicherer, sodass die Tiere Nahrung finden und sich ungestört bewegen können.
Auch mit Kindern solltest du etwas aufpassen ...

#8 Igel und Kinder im Garten
Kinder können viel über Natur lernen, wenn Igel in ihrem Garten vorkommen. Dabei ist es wichtig, ihnen beizubringen, die Tiere zu beobachten, ohne sie zu stören. Igel sind Wildtiere und fühlen sich durch direkten Kontakt schnell gestresst. Du kannst mit deinen Kindern zum Beispiel Laub- oder Asthaufen bauen und beobachten, welche Tiere sich darin verstecken. Auf diese Weise lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen, achtsam mit Tieren umzugehen und die Natur zu respektieren. Gleichzeitig verstehen sie, dass die Tiere ihre Ruhe brauchen und nur in Ausnahmefällen Hilfe benötigen.
Auch in der Stadt gibt es Igel ...

#9 Igel in der Stadt
Igel passen sich zunehmend städtischen Lebensräumen an. Stadtgärten bieten Nahrung und Schutz, gleichzeitig gibt es Gefahren wie Verkehr oder frei laufende Katzen. Naturnah gestaltete Gärten mit Hecken, Totholz und ungemähtem Gras sind besonders wertvoll. Sie ermöglichen den Tieren, Nahrung zu finden, sich zu verstecken und ihre Streifzüge ungestört fortzusetzen. Jede*r Gartenbesitzer*in kann damit aktiv zum Schutz der Tiere beitragen und gleichzeitig die Artenvielfalt in seinem Garten fördern.
Fassen wir zusammen ...

Fazit
- Igel sind faszinierende Wildtiere, die in naturnahen Gärten Nahrung und Schutz finden.
- Gesunde Tiere benötigen keine ständige Hilfe; nur kranke, verletzte oder unterernährte Igel sollten gezielt unterstützt werden.
- Winterquartiere, Laub- und Asthaufen sowie Igelhäuser bieten Schutz vor Kälte und Feinden.
- Flache Wasserstellen und gezielte Fütterung (z. B. Nassfutter oder gekochtes Fleisch) helfen besonders schwachen Tieren.
- Gartenstrukturen wie bodennahe Durchgänge ermöglichen den Igeln freie Bewegungen.
- Gartenarbeiten im Herbst sollten vorsichtig durchgeführt werden, um Igelnester nicht zu zerstören.
- Direkter Kontakt zu Menschen sollte minimiert bleiben, um Stress für die Tiere zu vermeiden.
- Auswilderung an der Fundstelle ist oberstes Ziel – Igel sollen ihre natürlichen Instinkte behalten.
- Ein igelfreundlicher Garten fördert gleichzeitig Artenvielfalt und ein gesundes Ökosystem.