Gründe, warum man Maulwürfe weder vertreiben noch töten sollte

Maulwürfe sind keine Schädlinge, sondern kleine, unterirdische Helfer. Sie zu vertreiben, schadet deinem Garten. Wir verraten dir, warum sie wichtig sind.

Maulwürfe sind gut fürs Ökosystem.
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Viele Menschen empfinden die Anwesenheit von Maulwürfen als lästig. Die kleinen Erdhügel auf dem Rasen stören das Bild des Gartens und so wird viel daran gesetzt, die kleinen Tierchen wieder loszuwerden. Doch Maulwürfe sind ein echter Segen für das Ökosystem und sollten keinesfalls vertrieben oder gar getötet werden. Sie fördern die Durchlüftung des Bodens und fressen große Mengen Schädlinge, die sich sonst in deinem Garten ausbreiten würden. Vertreibst du sie, greifst du in die natürlichen Prozesse des Ökosystems ein. Anstatt gegen sie anzukämpfen, lohnt es sich, mit ihnen zu leben. Wir verraten dir zehn Gründe, warum Maulwürfe wertvoll für deinen Garten sind.

Los geht's …

Maulwürfe ernähren sich von Schädlingen.
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#1 Maulwürfe bekämpfen Schädlinge

Maulwürfe fressen am Tag ungefähr ihr eigenes Körpergewicht in Larven und Insekten. Dazu zählen Drahtwürmer, Schneckenlarven und auch Engerlinge, die sonst die Wurzeln deiner Pflanzen oder deine Pflanzen selbst schädigen würden. Statt auf chemische Mittel zu setzen, solltest du dich lieber über einen Maulwurf im Garten freuen. Er reduziert die Schädlinge in deinem Garten völlig pestizidfrei und schützt damit die natürliche Bodenfauna. So trägt er zum ökologischen Gleichgewicht in deinem Garten bei. Du wiederum profitierst von gesunden Pflanzen und einem widerstandsfähigen Garten-Ökosystem.

Maulwürfe lockern die Erde auf.
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#2 Maulwürfe lockern den Boden auf

Maulwürfe sind im Boden aktiv. Sie graben am Tag mehrere Meter unterirdische Gänge, die sich manchmal in einem Maulwurfshügel in deinem Garten zeigen. Dabei belüften sie den Boden, sorgen für eine verbesserte Wasseraufnahme und verhindern Staunässe. Die Bodenstruktur wird feiner, wodurch die Wurzeln deiner Pflanzen tiefer wachsen können. Liegt die Erde locker, können Pflanzen ihre Nährstoffe besser aufnehmen und sehen schöner aus. Böden werden durch Rasenmäher und andere schwere Gartengeräte verdichtet, der Maulwurf lockert die Erde wieder auf und sorgt dafür, dass die Böden nicht verarmen.

Gärten profitieren vom Maulwurf.
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#3 Maulwürfe sind ein Zeichen für gesunden Boden

Befindet sich ein Maulwurf in deinem Garten, solltest du dich freuen. Er ist ein klassisches Zeichen dafür, dass dein Garten gesund ist. Maulwürfe siedeln sich nur an, wenn der Boden reich an Nährstoffen und Kleinstlebewesen wie Larven und Insekten ist. Durch seine Anwesenheit zeigt er dir, dass dein Boden ökologisch intakt und lebendig ist. Es befinden sich keine Umweltgifte in deinem Garten und dein Boden ist nicht zu stark verdichtet. Maulwurfshügel sind der Beweis für eine gute Bodenqualität. Vertreibst du den Maulwurf, würde sich die Bodenqualität verschlechtern.

Maulwürfe versorgen deine Pflanzen mit Nährstoffen.
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#4 Maulwürfe fördern die Bodenfruchtbarkeit

Gräbt sich ein Maulwurf durch deinen Garten, vermischt er automatisch verschiedene Bodenschichten miteinander. Dabei bringt er nährstoffreiche Erde aus den tiefen Schichten des Bodens an die Oberfläche, sodass dein Boden fruchtbarer wird. Er unterstützt damit deine Pflanzen, deinen Rasen und das gesamte Ökosystem deines Gartens mit Nährstoffen und sorgt dafür, dass deine Pflanzen besser wachsen. Organisches Material wird zudem schneller zersetzt, da genügend Sauerstoff in die aufgelockerten Böden eindringen kann. Wären Maulwürfe nicht aktiv, würde sich die Bodenqualität verschlechtern. Die Erde wäre hart, würde wenig Feuchtigkeit speichern und demnach auch weniger Nährstoffe an deine Pflanzen abgeben.

Maulwürfe verbessern die Durchlässigkeit des Bodens.
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#5 Maulwürfe fördern ein beständiges Bodenprofil

Besonders in Zeiten von zunehmenden Trockenperioden kannst du dankbar für den Besuch eines Maulwurfs sein. Seine unterirdischen Tunnelgänge verbessern die Durchlässigkeit des Bodens, sodass sie mehr Feuchtigkeit speichern. Das Regenwasser kann tiefer einsickern, und läuft nicht einfach ab. Zudem entsteht keine Staunässe, was schlecht für deinen Rasen und deine Pflanzen wäre. Maulwürfe tragen also einen wertvollen Beitrag zur Wasserregulierung bei. Ganz nebenbei schaffen sie ein beständiges Bodenprofil, das vor Erosionen schützt. Bei starkem Regen hält dein Boden den Gegebenheiten besser stand und wird nicht einfach abgeschwemmt. 

Vögel finden in der aufgelockerten Erde Nahrung.
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#6 Maulwürfe fördern die Artenvielfalt

Gräbt sich ein Maulwurf durch deinen Garten, erschafft er Lebensraum für viele Kleinstlebewesen. Regenwürmer, Käfer, Maden und andere Mikroorganismen siedeln sich an, da durch den Maulwurf die Erde mit Nährstoffen versorgt wird. Durch die Ansiedlung dieser Kleinstlebewesen entsteht ein gesundes Ökosystem in deinem Garten. Nicht nur deine Pflanzen profitieren davon, sondern auch Vögel. Diese können in der aufgewühlten Erde leichter Nahrung finden. Der Maulwurf ist also kein Störenfried, sondern eine wichtige Figur für mehr Biodiversität in deinem Garten und für ökologische Stabilität. 

Der Europäische Maulwurf steht unter Naturschutz und darf nicht vertrieben werden.
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#7 Maulwürfe stehen unter Naturschutz

In Deutschland steht der Europäische Maulwurf unter Naturschutz. Du darfst ihn weder fangen noch töten noch vertreiben. Durch den Schutzstatus sollte dir klar sein, wie wichtig Maulwürfe für das Ökosystem und das ökologische Gleichgewicht sind. Versuchst du einen Maulwurf zu vertreiben, riskierst du ein hohes Bußgeld. Zudem handelst du gegen den Gedanken des Artenschutzes, der im Vordergrund stehen sollte. Statt Maulwürfe aus dem Garten zu vertreiben, solltest du ihren Lebensraum respektieren und lernen, friedlich mit ihnen zu existieren. Sie machen deinen Garten nachhaltiger.

Maulwürfe helfen beim Kompostierprozess.
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#8 Maulwürfe kompostieren

Durch die ständigen Bewegungen unter der Erde helfen Maulwürfe beim Abbau organischer Substanzen. Sie vermischen die unterschiedlichen Erdarten miteinander und tragen abgestorbene Pflanzenteile und Mikroorganismen in tiefere und höhere Erdschichten. Der Kompostier Prozess beschleunigt sich auf natürliche Art und Weise, auch weil Sauerstoff tief in den Boden gelangt. Die Erde wird besser durchlüftet, wodurch die Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile schneller vonstattengeht. Es entsteht ein natürliches Mikroklima, in dem sich Humus optimal bilden kann. Langfristig verbessert sich dadurch die Bodenstruktur deines Gartens und deine Pflanzen werden besser mit Nährstoffen versorgt.

Maulwürfe ernähren sich nicht von Pflanzen und Wurzeln.
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#9 Maulwürfe schaden deinen Pflanzen nicht

Noch immer hält sich folgendes Gerücht: Maulwürfe schaden deinen Pflanzen, weil sie sich von Pflanzen und Wurzeln ernähren. Das stimmt nicht. Sie kommen nachts nicht aus ihren Maulwurfshügeln gekrochen, um deine Pflanzen zu fressen und sie dabei zu zerstören. Maulwürfe ernähren sich nicht von Pflanzen und Wurzeln. Sie fressen ausschließlich tierische Nahrung wie Larven, Insekten oder Würmer. Viele Schäden, die im Garten entstehen, werden den Maulwürfen zugeschrieben. Tatsächlich aber gehen sie häufig auf das Konto von Wühlmäusen, die sich ebenfalls durch deinen Garten wühlen können.

Maulwürfe sind spannende Lebewesen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#10 Maulwürfe sind faszinierend

Hast du einen Maulwurf im Garten, solltest du dir die Zeit nehmen, dich mit diesen Lebewesen zu beschäftigen. Maulwürfe sind perfekt an das unterirdische Leben angepasst. Sie besitzen ein sehr feines Gehör, haben kräftige Klauen zum Graben und einen fabelhaften Geruchssinn. Ihre Lebensweise ist hochinteressant und ökologisch wertvoll. Lass dem fleißigen kleinen Bewohner unter der Erde sein Revier und respektiere die Natur in ihrer Vielfalt. So profitierst du und dein Garten von ihm, indem du ein optimal funktionierendes Garten-Ökosystem dein Eigen nennen kannst. Und wer weiß, mit etwas Glück bekommst du ihn sogar einmal zu Gesicht.

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