Die ältesten Hunderassen der Welt

Schon in früher Zeit wurden Menschen und Hunde unzertrennlich. Wir stellen dir die ältesten Hunderassen vor, die es auf der gesamten Welt gibt.

Hunde und Menschen gehen seit Jahren gemeinsam durch Leben.
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Schon vor 9000 Jahren lebten auf der Arabischen Halbinsel Menschen eng mit Hunden zusammen. Die Tiere wurden zur Jagd abgerichtet. Aber Bilder aus den vergangenen Jahrhunderten und auch Jahrtausenden zeigen, dass Hunde und Menschen nicht nur Gehilfen waren, sondern auch zum besten Freund des Menschen wurden. Der Mensch begann, Hunde nach bestimmten Merkmalen zu züchten. Diese gezielte Hundezucht, also die selektive Paarung von Hunden, um bestimmte Merkmale zu verstärken, begann vor etwa 15.000 bis 20.000 Jahren, parallel zur Domestizierung des Wolfes. Bis heute gibt es Hunderassen, die auf diese ersten Jahre zurückgehen. Hier stellen wir dir die ältesten Hunderassen vor, die es heute noch gibt.

Beginnen wir mit einem Hund aus Persien ...

Der Saluki gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt.
Quelle: IMAGO / CPA Media, IMAGO / Ardea

Saluki

Er ist, das verrät sein schlanker Körper und seine langen Beine, ein Vertreter der Windhunde: Der Saluki stammt aus dem ehemaligen Persien (ein Gebiet, dass heute die Staaten Iran, Irak, Aserbaidschan, Turkmenistan, Pakistan und Afghanistan umfasst). Dort hat der Saluki mit Nomaden zusammengelebt und diese bei der Jagd unterstützt. Die Rasse ist seit Jahrhunderten kaum verändert worden, weshalb sie heute immer noch in ihrer fast ursprünglichen Form vorzufinden ist. Die Abbilder der Hunde sind nach Angaben des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) bereits auf antiken Skulpturen zu finden, wie zum Beispiel auf den Grabmälern von Hierakonpolis aus dem Jahr 3.600 vor Christus. Auch auf dem Alexander Sarkophag und der Vatikanischen Sammlung sind Hundedarstellungen, die dem Saluki ähnlich sehen. Der dargestellte, linke Saluki wurde Mitte des 16. Jahrhunderts auf einem Gemälde festgehalten.

Auch die nächste Rasse ist schon lange auf der Welt vertreten ...

Der Basenji ist eine sehr alter Hunderasse.
Quelle: IMAGO / Addictive Stock, IMAGO / United Archives

Basenji

Die Ähnlichkeit ist nicht abzustreiten: Die Abbilder von Hunden in alt-ägyptischer Kunst, z.B. auf der großen Pyramide von Khufu, ähneln der heutigen Hunderasse Basenji sehr. Die Bilder sind auf das Jahr 2.700 vor Christus datiert, weswegen der Basenji zu den ältesten Hunderassen der Welt gehört. Heute ist er in der Demokratischen Republik Kongo beheimatet. Die Rasse ist außerdem heute für sein außergewöhnliches Bellen bekannt. Da er diesen Laut aber nicht häufig von sich gibt, besteht zudem das Gerücht, dass die Hunde überhaupt nicht bellen können. 

Kommen wir zu der nächsten Rasse, die ebenfalls schon länger an der Seite des Menschen unterwegs ist!

Der Chow Chow ist eine der ältesten Hunderassen.
Quelle: IMAGO / imagebroker, IMAGO / United Archives International

Chow Chow

Der Chow Chow ist eine der ältesten Hunderassen und stammt aus dem nördlichen China. Sein Ursprung wird auf etwa 2000 bis 3000 Jahre vor Christus datiert. Archäologische Funde aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) zeigen bereits Darstellungen von Hunden mit den typischen Merkmalen des Chow Chows. Diese Rasse wurde ursprünglich für verschiedene Zwecke eingesetzt: als Jagd-, Wach- und Schlittenhund, aber auch als Nahrungsquelle in Notzeiten. Ein besonderes Merkmal des Chow Chows ist seine blau-schwarze Zunge, die ihn von fast allen anderen Hunderassen unterscheidet. Sein dichtes, löwenartiges Fell und sein stolzes Auftreten haben ihm in China den Beinamen „Songshi Quan“ eingebracht, was übersetzt „puschiger Löwenhund“ bedeutet. Der Chow Chow ist für seine Loyalität gegenüber seiner Familie bekannt, zeigt sich Fremden gegenüber jedoch oft reserviert.

Von China aus reisen wir weiter nach Japan, wo eine weitere uralte Hunderasse zu Hause ist...

Der Akita Inu ist eine alte Hunderasse aus Japan.
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Akita Inu

Der Akita Inu gehört zu den ältesten japanischen Hunderassen und kann seine Geschichte über 3000 Jahre zurückverfolgen. Ursprünglich wurde er von der japanischen Aristokratie als Jagdhund für größeres Wild wie Bären und Wildschweine eingesetzt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Akita zu einem Statussymbol der kaiserlichen Familie und des Adels. Die Rasse ist in Japan so hoch angesehen, dass sie 1931 zum „Naturdenkmal“ erklärt wurde. Weltweit bekannt wurde der Akita durch die Geschichte von Hachiko, einem Hund, der noch Jahre nach dem Tod seines Besitzers täglich zum Bahnhof ging, um auf ihn zu warten – ein Sinnbild für unerschütterliche Treue. Der Akita Inu besticht durch seinen muskulösen Körperbau, seinen dichten Pelz und seine aufrechten, dreieckigen Ohren. Sein Charakter wird als würdevoll, loyal und mutig beschrieben – Eigenschaften, die ihm in seiner Heimat große Verehrung einbrachten.

Von Japan werfen wir nun einen Blick auf eine Rasse, die in den eisigen Regionen Alaskas ihre Ursprünge hat...

Der Alaskan Malamute zählt zu den ältesten Rassen der Welt.
Quelle: IMAGO / Cavan Images, IMAGO / UIG

Alaskan Malamute

Der Alaskan Malamute zählt zu den ältesten arktischen Schlittenhunden und wurde von den Mahlemut-Inuit in Alaska gezüchtet. Schätzungen zufolge existiert die Rasse bereits seit mindestens 4000 Jahren. Diese Hunde wurden nicht primär für Geschwindigkeit, sondern für Kraft und Ausdauer gezüchtet, um schwere Lasten über weite Strecken durch den arktischen Schnee zu ziehen. Als die Goldsucher Ende des 19. Jahrhunderts nach Alaska kamen, erkannten sie schnell den Wert dieser Hunde und setzten sie für den Transport von Ausrüstung ein. Der Malamute beeindruckt mit seinem wolfsähnlichen Aussehen, dem kräftigen Körperbau und dem dichten Doppelfell, das ihn vor extremer Kälte schützt. Trotz seines beeindruckenden Äußeren ist er bekannt für sein freundliches Wesen und seine Zuneigung zu Menschen. Ihre tiefe Verbundenheit mit den Inuit-Stämmen machte sie zu einem wichtigen Teil der kulturellen Geschichte des hohen Nordens.

Bleiben wir in der Welt der eleganten Schlittenhunde und wenden uns einer Rasse zu, die aus einer ganz anderen Region stammt...

Der Afghanische Windhund ist eine der ältesten Hunderassen der Welt.
Quelle: IMAGO / imagebroker, IMAGO / United Archives International

Afghanischer Windhund

Der Afghanische Windhund gehört zu den ältesten Windhundrassen der Welt und stammt aus den Bergen Afghanistans. Seine Geschichte reicht etwa 4000 Jahre zurück, wo er von Nomadenstämmen des Hindukusch für die Jagd auf Wildtiere wie Gazellen und Hasen eingesetzt wurde. Selbst in schwierigem Berggelände konnte er dank seiner Wendigkeit und Schnelligkeit seine Beute verfolgen. Mit seinem langen, seidigen Fell, das in seiner Heimat als Schutz vor den kalten Nächten in den Bergen diente, ist er ohne Zweifel einer der elegantesten Vertreter der Hundewelt. Die Rasse gelangte erst im späten 19. Jahrhundert nach Europa und begeisterte dort schnell die oberen Gesellschaftsschichten mit ihrer aristokratischen Ausstrahlung. Der afghanische Windhund hat ein unabhängiges Wesen und gilt als intelligent, aber auch eigenwillig – Charaktereigenschaften, die ihn bis heute zu einer besonderen Rasse machen.

Von den Bergen Afghanistans reisen wir in die verschneiten Weiten Sibiriens, wo eine weitere urtümliche Rasse zu Hause ist...

Der Samojede ist eine alte Hunderasse.
Quelle: IMAGO / Gemini Collection, IMAGO / Panthermedia

Samojede

Der Samojede hat seinen Namen von den Samojeden-Stämmen im nördlichen Russland und Sibirien, mit denen diese Hunde seit mindestens 3000 Jahren zusammenleben. Die nomadischen Stämme setzten die Hunde nicht nur zum Ziehen ihrer Schlitten ein, sondern auch zum Hüten ihrer Rentierherden. Bei Nacht durften die Samojeden oft bei ihren menschlichen Begleitern schlafen und dienten so als „lebende Heizung“ in der eisigen Kälte. Charakteristisch für diese Rasse ist ihr dichtes, weißes Fell und das sogenannte „Samojeden-Lächeln“ – ein Gesichtsausdruck, der durch die nach oben gezogenen Mundwinkel entsteht und Erfrieren der Maulpartie in arktischen Temperaturen verhindert. Die ersten Samojeden kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach England und wurden schnell für ihre freundliche und sanfte Art geschätzt. Diese Hunde sind bekannt für ihre Ausdauer, Intelligenz und ihre tiefe Verbundenheit mit Menschen – Eigenschaften, die sie zu beliebten Familienhunden machen.

Während wir den hohen Norden verlassen, begeben wir uns zurück nach China, wo eine weitere alte Rasse mit einzigartigen Merkmalen wartet...

Der Shar-Pei ist eine alte Hunderasse aus China.
Quelle: IMAGO / Artokoloro, IMAGO / Cavan Images

Shar-Pei*

Der Shar-Pei aus dem südlichen China gehört mit seiner über 2000-jährigen Geschichte zu den ältesten Hunderassen der Welt. Statuen aus der Han-Dynastie zeigen bereits Hunde mit den charakteristischen Falten, die für diese Rasse so typisch sind. Der Name „Shar-Pei“ bedeutet übersetzt so viel wie „Sandhaut“ und bezieht sich auf die raue Textur des Fells. Ursprünglich wurde er als Wach-, Jagd- und Kampfhund eingesetzt. Die Darstellung als Figur im Bild oben stammt aus der östlichen Han-Dynastie. Die vielen Hautfalten dienten dabei einem praktischen Zweck: Bei Kämpfen mit anderen Tieren konnte ein Gegner kaum in vitale Bereiche beißen, da er meist nur eine Falte zu fassen bekam. In den 1970er Jahren stand die Rasse kurz vor dem Aussterben und wurde vom Guinness-Buch der Rekorde sogar als seltenste Hunderasse der Welt geführt. Durch engagierter Züchter*innen, insbesondere in den USA, konnte der Bestand gesichert werden. 

Von den Falten des Shar-Pei wenden wir uns nun einem weiteren Arbeitshund aus dem hohen Norden zu...

Der sibirische Husky ist eine alte Hunderasse.
Quelle: IMAGO / GRANGER Historical Picture Archive, IMAGO / imagebroker

Sibirischer Husky

Der Sibirische Husky wurde vor etwa 3000 Jahren vom Volk der Tschuktschen in Nordostsibirien gezüchtet. Diese Hunde waren für das Überleben der nomadischen Stämme in der unwirtlichen Tundra unerlässlich – sie zogen Schlitten über lange Distanzen und halfen bei der Jagd. Weltweite Bekanntheit erlangte die Rasse 1925 durch die berühmte „Serum-Run nach Nome“, bei dem Schlittenhunde-Teams ein lebensrettendes Diphtherie-Serum durch einen Schneesturm nach Nome, Alaska, transportierten. Der Husky ist bekannt für seine Ausdauer, seine Anpassungsfähigkeit an extreme Kälte und sein freundliches Wesen. Mit seinen aufrechten Ohren, dem dichten Fell und den häufig eisblauen Augen ähnelt er stark seinem Vorfahren, dem Wolf. Trotz ihres freundlichen Charakters haben Huskys einen ausgeprägten Jagdinstinkt und einen starken Freiheitsdrang behalten. Ihre Fähigkeit, bei minimaler Nahrung maximale Leistung zu erbringen, machte sie zu idealen Begleitern in den entlegensten Regionen der Erde.

Zum Abschluss unserer Reise durch die Geschichte alter Hunderassen begeben wir uns in die majestätischen Höhen des Himalayas...

Der tibetische Mastiff ist eine alte Hunderasse.
Quelle: IMAGO / H. Tschanz-Hofmann, IMAGO / imagebroker

Tibetischer Mastiff*

Der Tibetische Mastiff ist eine der ältesten und ursprünglichsten Hunderassen der Welt, deren Geschichte bis zu 5000 Jahre zurückreicht. In den abgelegenen Bergregionen Tibets, Nepals und Nordindiens bewachte er Klöster und Nomadenlager und schützte Viehherden vor Raubtieren wie Schneeleoparden und Wölfen. Selbst Marco Polo berichtete im 13. Jahrhundert von diesen imposanten Hunden, die er auf seinen Reisen durch Asien antraf. Der Tibetische Mastiff beeindruckt durch seine massive Statur, sein üppiges Fell und seine würdevolle Ausstrahlung. In seiner Heimat gilt er als heiliges Tier, das Glück und Schutz bringt. Bis heute wird er in Tibet als „Do-Khyi“ bezeichnet, was übersetzt „Türhund“ oder „angebundener Hund“ bedeutet – ein Hinweis auf seine traditionelle Rolle als Wächter. Sein unabhängiger, selbstbewusster Charakter und seine natürliche Wachsamkeit zeugen von seiner jahrtausendealten Aufgabe als Beschützer in einer der unwirtlichsten Regionen der Erde.

Wichtiges ist aber noch Folgendes:

Es ist wichtig anzumerken, dass dieser Artikel nicht dazu gedacht ist, zum Kauf oder zur Unterstützung bestimmter Hunderassen zu animieren.
Quelle: IMAGO / Westend61

*Disclaimer: Es ist wichtig anzumerken, dass dieser Artikel nicht dazu gedacht ist, zum Kauf oder zur Unterstützung bestimmter Hunderassen zu animieren. Die Qualzucht bei Hunden wird aus Sicht des Tierschutzes immer mehr als besorgniserregendes Problem erkannt und sollte daher kritisch betrachtet werden. Vierbeiner, die durch gezielte Zuchtpraktiken auf bestimmte äußerliche Merkmale gezüchtet werden, können oft mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen und einem erhöhten Risiko für genetisch bedingte Krankheiten konfrontiert sein. Bevor du dich für den Kauf oder für die Adoption eines Hundes entscheidest, solltest du dich also ausreichend über das Thema informieren. Darüber hinaus ist es ratsam, Tierheime und Rettungsorganisationen in Betracht zu ziehen, um einem Hund in Not ein liebevolles Zuhause zu bieten.

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