Hunderassen, die keinen Körperkontakt mögen

Nicht jeder Hund liebt Kuscheleinheiten. Diese zehn Rassen gelten als eher distanziert und zeigen Zuneigung lieber auf ihre ganz eigene Weise.

Einer dieser Hunde ist der Akita Inu.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

Hunde gelten als treue Seelen und viele sind wahre Schmusefans. Doch es gibt auch Vierbeiner, die Nähe nur in Maßen genießen. Wichtig ist: Nicht allein die Rasse bestimmt, wie verschmust ein Hund ist. Auch Erziehung, Erfahrungen und der individuelle Charakter spielen eine große Rolle. Dennoch zeigen manche Hunderassen ganz allgemein eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um Körperkontakt geht. Sie sind loyal, aufmerksam und liebevoll – aber eben nicht unbedingt Kuscheltiere. In dieser Liste stellen wir euch zehn Hunderassen vor, die Nähe eher dosiert genießen.

Der erste auf unserer Liste ist elegant, unabhängig – und ganz schön eigenwillig …

Der Afghanische Windhund bleibt gerne etwas distanziert.
Quelle: IMAGO / Anka Agency International

#1 *Afghanischer Windhund

Mit seiner auffälligen Erscheinung und dem langen seidigen Fell wirkt der afghanische Windhund wie ein echtes Model unter den Hunden. Doch wer glaubt, er wäre ein Schmusetyp, irrt. Diese Rasse ist sehr eigenständig und sucht sich ihre Nähe zum Menschen genau aus. Afghanische Windhunde zeigen Zuneigung auf ihre Weise, sind dabei aber meist distanziert. Körperkontakt ist oft nur dann willkommen, wenn er von ihnen selbst ausgeht. Ihre Würde und Unabhängigkeit stehen für sie an erster Stelle – ein Hund für Menschen, die das akzeptieren und respektieren.

Beim nächsten Kandidaten merkt man schnell, dass Nähe nicht alles ist …

Der Shiba Inu sieht zwar knuffig aus, steht aber nicht so auf inniges kuscheln.
Quelle: IMAGO / Dreamstime

#2 *Shiba Inu

Der Shiba Inu stammt aus Japan und ist bekannt für sein katzenähnliches Verhalten. Er ist wachsam, selbstbewusst und oft sehr eigenwillig. Kuscheln gehört bei vielen Shibas nicht zur Lieblingsbeschäftigung. Sie wollen selbst entscheiden, wie viel Nähe für sie gerade akzeptable ist und was sie an Schmuseeinheiten zulassen. Wenn ihr euch ihnen gegenüber aufdringlich verhaltet, ziehen sie sich eher zurück. Trotzdem sind sie loyal und intelligent – sie zeigen ihre Zuneigung eher durch Nähe in der Umgebung und gemeinsames Erleben.

Wer denkt, ein flauschiges Fell bedeutet auch Kuschelfreude, wird hier überrascht …

Seine Optik lässt viele irrtümlicherweise glauben, dass er ein Schmusehund ist.
Quelle: IMAGO / alimdi

#3 *Chow-Chow

Der Chow-Chow ist ein echter Einzelgänger. Diese chinesische Rasse sieht mit ihrem plüschigen Fell zwar aus wie ein Kuscheltier, hat aber ein stolzes und zurückhaltendes Wesen. Grundsätzlich bauen sie eher zu einer einzigen Person eine Bindung auf, die auch einige Kuscheleinheiten zulässt. Jedoch ist Körperkontakt  für viele Chow-Chows nur dann akzeptabel, wenn sie ihn selbst einfordern. Fremden gegenüber bleiben sie meist distanziert. Wer sie versteht und mit Geduld aufbaut, bekommt dennoch einen loyalen, aber unabhängigen Begleiter an die Seite.

Der nächste Hund ist ebenso imposant wie eigenständig …

Der Cane Corso ist ein wachsamer Beschützer, bleibt aber lieber etwas distanziert.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#4 Cane Corso

Der Cane Corso ist ein kräftiger, wachsamer Hund mit einem ausgeprägten Schutzinstinkt. Er ist seiner Familie sehr treu, zeigt dies aber nicht durch ständiges Schmusen. Viele Vertreter dieser Rasse halten gerne eine gewisse körperliche Distanz, auch wenn sie ihre Menschen lieben. Sie bevorzugen gemeinsame Aktivitäten und klare Aufgaben. Körperkontakt kann bei ihnen schnell zu viel werden, vor allem wenn er ohne Ankündigung kommt. Der Cane Corso braucht einen erfahrenen Menschen, der seine Unabhängigkeit versteht und nicht als Ablehnung wertet.

Jetzt wird’s exotisch – ein Hund, der fast wie eine Katze tickt …

Der Basenji hat viele Eigenschaften, die eher Katzen zugeordnet werden.
Quelle: IMAGO / Cavan Images

#5 Basenji

Der Basenji stammt aus Zentralafrika und ist nicht nur für sein fehlendes Bellen bekannt. Auch seine Persönlichkeit ist besonders. Er ist unabhängig, wachsam und sehr sauber und verhält sich beinahe so wie eine Katze. Kuscheln steht nicht gerade auf der Wunschliste der Basenjis. Sie mögen Streicheleinheiten, aber nicht mehr und nur dann, wenn sie diese einfordern. Aufdringlichkeit lehnen sie ab und reagieren eher distanziert darauf. Diese Rasse braucht viel Bewegung, mentale Auslastung und vor allem einen Menschen, der ihre Eigenständigkeit respektiert.

Auch dieser französische Hütehund ist kein Freund von zu viel Nähe …

Der Beauceron bevorzugt gemeinsame Aktivitäten anstatt Kuscheleinheiten.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#6 Beauceron

Der Beauceron ist ein intelligenter, arbeitsfreudiger Hund mit starkem Charakter. Als klassischer Arbeitshund ist er auf Aufgaben fokussiert und nicht unbedingt auf Körperkontakt aus. Viele Beaucerons zeigen sich reserviert, wenn es um Kuscheleinheiten geht, und bevorzugen es, durch gemeinsame Aktivitäten Nähe aufzubauen. Sie brauchen eine klare, souveräne Führung und mentale Herausforderung. Kuscheln ist für sie meist nur dann interessant, wenn sie es als Belohnung empfinden. Eine enge Beziehung entsteht eher durch Vertrauen als durch Körpernähe.

Der nächste Hund ist gelassen, aber nur wenn man nicht aufdringlich ist ...

Der Shar-Pei mag ab und an Körperkontakt, aber nur wenn er ihn einfordert.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#7 *Shar Pei

Der Shar Pei ist mit seiner markanten Haut und den vielen Falten ein echtes Unikat. Er gilt als ruhig, würdevoll und loyal, ist aber nicht für überschwängliche Nähe bekannt. Diese Rasse entscheidet selbst, wann Körperkontakt angebracht ist. Shar Peis bevorzugen es eher, gemeinsame Stunden nebeneinander zu verbringen als innig zu kuscheln. Sie sind wachsam, aber nicht aufdringlich. Besonders Fremden gegenüber behalten sie lieber Abstand. Wer sich einen zurückhaltenden, aber treuen Begleiter wünscht, trifft mit dem Shar Pei eine gute Wahl.

Der nächste Hund wirkt weich und freundlich – ist aber lieber für sich …

Auch der Eurasier mag keine Aufdringlichkeit.
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#8 Eurasier

Eurasier sind ruhige, ausgeglichene Hunde, die sehr feinfühlig auf ihre Umgebung reagieren. Sie sind loyal und an ihre Menschen gebunden, doch sie entscheiden sehr genau, wann und wie viel Nähe sie möchten. Viele Eurasier mögen es, einfach in der Nähe ihrer Bezugsperson zu sein, ohne gestreichelt oder gekuschelt zu werden. Aufdringlichkeit empfinden sie oft als unangenehm. Ihr Wunsch nach Nähe zeigt sich subtil – durch Blicke, ruhiges Dabeisein oder das Liegen im selben Raum. Ein Hund für Menschen, die stille Nähe schätzen.

Beim nächsten Kandidaten steckt viel Persönlichkeit hinter einem stoischen Blick …

Der Akita Inu ist trotz seiner flauschigen Optik kein Fan von intensiven Kuscheleinheiten.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#9 Akita Inu

Der Akita Inu stammt aus Japan und gilt als sehr stolz und unabhängig. Er baut eine enge Bindung zu einer Bezugsperson auf, bleibt aber immer eine eigenständige Persönlichkeit. Kuscheln gehört bei vielen Akitas nicht zum Repertoire. Sie mögen es, selbst zu entscheiden, wann und wie sie Zuneigung zeigen. Nähe ist für sie kein Muss, sondern ein Ausdruck tiefen Vertrauens. Wer einen Akita führt, sollte seine Ruhe respektieren und ihm Raum geben – dann wird er zum treuen, aber zurückhaltenden Begleiter.

Und zum Schluss: ein Hund, der oft unterschätzt wird, wenn’s ums Kuscheln geht …

Der Deutsche Schäferhund ist für seine Loyalität bekannt.
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#10 *Deutscher Schäferhund

Der Deutsche Schäferhund ist clever und loyal und lässt sich auch gerne für Arbeit einteilen. Er wird gerne gefordert und seinem Typus angepasst ausgelastet. Doch ein Schmusehund ist er nicht. Für körperliche Nähe erwählen sie meist nur eine Bezugsperson, aber auch diese sollte nicht aufdringlich sein. Besonders bei Unsicherheit oder Fremden wahren sie lieber Abstand. In vertrauter Umgebung zeigen sie ihre Zuneigung lieber durch Präsenz, Wachsamkeit oder Gehorsam als durch körperliches Kuscheln. Wer das respektiert, erlebt einen verlässlichen, treuen Partner – der Nähe auf seine ganz eigene Art definiert.

Wichtig ist Folgendes:

Manche Rassen sind leider von Qualzucht betroffen, was man als Hundehalter wissen sollte.
Quelle: IMAGO / Westend61

*Disclaimer: Es ist wichtig anzumerken, dass dieser Artikel nicht dazu gedacht ist, zum Kauf oder zur Unterstützung bestimmter Hunderassen zu animieren. Die Qualzucht bei Hunden wird aus Sicht des Tierschutzes immer mehr als besorgniserregendes Problem erkannt und sollte daher kritisch betrachtet werden. Vierbeiner, die durch gezielte Zuchtpraktiken auf bestimmte äußerliche Merkmale gezüchtet werden, können oft mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen und einem erhöhten Risiko für genetisch bedingte Krankheiten konfrontiert sein. Bevor du dich für den Kauf oder für die Adoption eines Hundes entscheidest, solltest du dich also ausreichend über das Thema informieren. Darüber hinaus ist es ratsam, Tierheime und Rettungsorganisationen in Betracht zu ziehen, um einem Hund in Not ein liebevolles Zuhause zu bieten.