Zecken bei Hund und Katze: So könnt ihr eure Tiere schützen
Katzen und Hunde lieben es, durch Gräser und Wälder zu springen. Doch nun ist wieder die Zeit der Zecken gekommen. So kannst du deine Vierbeiner schützen
Unsere Tiere lieben es, sich in der Natur auszutoben! Die Wälder locken mit allerlei Gerüchen, die Wiesen mit Mäusen und Buddel-Möglichkeiten - da kann keine Katze und auch kein Hund widerstehen! Doch gerade an diesen Orten lauert ein unangenehmer "Feind", die Zecke. Wir geben dir Tipps, wie du deine Lieblinge vor einem Zeckenbiss beschützen kannst und so gegen die Übertragung von Krankheiten vorbeugen kannst.
Fangen wir mit dem ersten wichtigen Punkt an...
#1 Informiere dich über die Verbreitung von Zecken in deiner Region
Mittels einer „Zeckenverbreitungskarte“, die du beispielsweise im Internet finden kannst, findest du heraus, wo Zecken zur Plage werden könnten. Das Robert-Koch-Institut erstellt sozusagen "Risikoprofile" bestimmter Regionen, in denen Zecken besonders verbreitet sind.
#2 Vermeide hohe Gräser und Wälder
Zecken leben vermehrt in Wäldern, Büschen, Gräsern und Sträuchern. Von ihrem Verweilort lassen sie sich auf ein Tier herunterfallen, krabbeln durch das Fell und suchen nach einer Stelle, an der sie sich auf dem Tier festbeißen können. Dabei besteht die Gefahr, dass sie auf Hund und Katze Krankheiten übertragen, wie z. B. FSME und Borreliose. Bei Katzen kannst du natürlich schlecht kontrollieren, wo sie sich herumtreiben, doch mit deinem Hund könntest du bestimmte Dinge meiden, wie den Spaziergang durch den Wald. Da Zecken allerdings zwischen März und September in warm-feuchten Gebieten ihr "Unwesen" treiben, ist das wohl auf lange Zeit schwer umsetzbar.
Deshalb empfehlen wir den nächsten Tipp!
#3 Mittels Präparaten gegen Zecken vorgehen
In der Apotheke kannst du dich über Präparate und pflanzliche Mittel informieren, die dein Tier vor Zecken schützen kann. Allerdings musst du hier unbedingt darauf achten, dass du die Mittel richtig dosierst. Lies dir gründlich den Beipackzettel durch, der dich über mögliche Nebenwirkungen informiert. Und die Nebenwirkungen können sehr unangenehm für deine Fellnase werden - wir reden hier von Dingen wie Brech- und Juckreiz und Antriebslosigkeit. Solltest du dir mit der Anleitung im Beipackzettel nicht sicher sein, sprich dich lieber mit deinem Tierarzt ab, bevor du deinem Hund oder deiner Katze das Mittel verabreichst.
Die nächste Lösung wird vielen Katzen wohl weniger gefallen, doch sie ist trotzdem wirksam!
#4 Mit dem Zeckenhalsband Bisse vorbeugen
Einige Katzen werden nicht begeistert davon sein, doch sogenannte Zeckenhalsbänder können helfen, deinem Vierbeiner Zecken vom Hals zu halten. Wie das funktioniert? Die Halsbänder verbreiten Akarizide und Insektizide auf der Hautoberfläche der Tiere und stören somit das Nervensystem der blutsaugenden Zecke.
Der nächste Tipp ist wieder etwas katzenfreundlicher...
#5 Spot-on-Präparate verwenden
Sogenannte Spot-on-Präparate schützen Hund und Katze vor Zecken und sorgen dafür, dass bereits vorhandene Zecken vom Wirt abfallen. Zur Anwendung tröpfelst du das Präparat zwischen die Schultern deines Haustiers, von dort aus können sich die enthaltenen Stoffe auf der Talgschicht ausbreiten. Manche Hunde reagieren auf diese Präparate jedoch mit Durchfall, deshalb solltest du dich vorab gut über die Mittelchen informieren.
Tipp #6 befasst sich mit der Nachsorge!
#6 Kontrolliere das Fell deines Vierbeiners
Kommt deine Katze von ihren Erkundungen wieder nach Hause, solltest du ihr Fell gründlich nach Zecken untersuchen. Das gleiche gilt für deinen Hund nach eurem Spaziergang. Zecken krabbeln häufig noch einige Stunden auf den Vierbeinern herum, bis sie die perfekte Stelle zum Zustechen gefunden haben. Das heißt, dass du deine Fellnase auf kleine, schwarze Punkte kontrollieren solltest, die sich auf dem Fell bewegen. Hat deine Katze oder dein Hund ein schönes, langes Fell, dann kann ein Kamm bei der Zeckensuche behilflich sein.
Zuallerletzt kommt ein hilfreicher Tipp, für den Fall, dass dein Tier "befallen" ist!
#7 So entfernst du die Zecke richtig
Hat es deinen tierischen Begleiter trotzdem erwischt, musst du letztendlich zu deinem bevorzugten "Zeckenentferner" greifen - das kann die Zeckenschlinge, die Zange oder ein Haken sein. Egal, für welches Mittel du dich entscheidest, du musst unbedingt darauf achten, dass du den Kopf der Zecke erwischst, ohne beim Entfernen den Körper zu zerdrücken. Sollte das passieren, reagiert die Zecke offensichtlich gestresst - und gibt noch mehr potentiell gefährlichen Speichel in die Wunde ab. Bleibt doch ein Teil der Zecke stecken, so wird er mit der Zeit meist vom Körper abgestoßen. Ist das nicht der Fall und die Stelle entzündet sich, so solltest du dich schnellstmöglich an den Tierarzt deines Vertrauens wenden. Erfinderisch solltest du bei der Entfernung der Zecke jedoch nicht werden - das heißt: Finger weg von Nagellackentferner und Co.! Denn dann riskierst du wieder, dass die gestresste Zecke mehr Speichel in die Wunde absondert.
Wenn du dich an unsere Tipps hältst, sollten deine felligen Lieblinge gut geschützt sein!
#8 Riesenzecke in Deutschland: Das solltest du wissen
Eigentlich ist die Hyalomma-Zecke in den Tropen heimisch, doch wohl kam sie mit Reisenden oder per Zugvogel zu uns. Das Besondere an dieser Zecke, die nicht umsonst Riesenzecke genannt wird: sie kann sich so vollsaugen, dass sie bis zu zwei Zentimeter groß werden kann! Außerdem sollen die Spinnentiere bis zu zehn Meter weit sehen können, um ihre „Opfer“ schon aus der Ferne beobachten zu können.
Seit 2018, in dem Jahr wurde Deutschland mit Rekordtemperaturen konfrontiert, weiß man über die Anwesenheit der Riesenzecke in Deutschland Bescheid. Auch 2019 wurden bei einigen Pferden auf einem Hof in Nordrhein-Westfalen die Zecken gefunden. Es wird also vermutet, dass sie es geschafft haben, hier zu überwintern. Da weiterhin vermutet wird, dass nur ausgewachsene Zecken überwintern können, ist das RKI derzeit noch unsicher, ob es zu einer Population in Deutschland kommen wird.
Welche Tiere sind besonders von der Zecke betroffen?
Diese Tiere sind besonders häufig betroffen
Bisher ist bekannt, dass die Hyalomma-Zecke besonders häufig auf Pferden landet. Wer regelmäßig in Kontakt mit Pferden ist, sollte also besonders wachsam sein.
Wie solltest du dich verhalten, wenn du eine dieser Zecken mit gestreiften Beinen findest? Schicke sie am besten an das RKI, damit dieses das Verhalten und die Ausbreitung der Tiere mit der Zeit besser einschätzen kann und sie auf Krankheiten testen kann. Außerdem sind die zwei Zeckenarten, die in Deutschland gesichtet wurden – die Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes – Überträger des Krim-Kongo-Fiebers. Die Zecken, die bis jetzt in Deutschland gefunden wurden, waren jedoch glücklicherweise keine Überträger des Fiebers.
Wie schickst du die Zecke korrekt an das RKI?
Wichtig ist, dass du den Fundort der Zecke, das Datum des Fundes mitteilst und wo oder worauf du die Zecke gefunden hast. Vermerke außerdem deine eigenen Kontaktdaten. Ob du die Zecke lebendig oder nicht einschickst, ist in dem Fall nicht von Bedeutung. Dann geht das kleine Paket an diese Adresse:
Robert Koch-Institut
ZBS 1 –"Zecke"
Seestraße 10
13353 Berlin