Warum legen sich Katzen so gerne in Kartons oder Kisten?

Wir sehen es immer wieder: Kaum ist ein Karton oder eine Kiste aufgestellt, macht es sich unsere Katze direkt darin bequem. Warum ist das eigentlich so?

Man erkennt eine Katze, die in einen Karton/Kiste gesprungen ist und mit dem Katzenköpfchen herausschaut
Quelle: Imago images / Westend61

Viele Katzen-Liebhaber*innen wissen vermutlich, wovon wir reden: Man bringt der Katze ein kleines Spielzeug mit, in der Hoffnung, dass sie sich danach für nichts anderes mehr interessiert. Doch alles, woran die Katze denken kann, ist die Verpackung des Spielzeuges – egal, ob Kiste oder Karton, sie springt sofort hinein und streckt ihr kleines Katzenköpfchen heraus. Auch bei einem bevorstehenden Umzug ist die Freude groß, sodass man schon aufpassen muss, dass man den Liebling nicht versehentlich in einem der Kartons vergisst.

Doch warum lieben die kleinen Vierbeiner die Kisten eigentlich so sehr? 

Man erkennt Katzen aus dem Tierheim, die bei einer Studie mitmachen könnten
Quelle: IMAGO / agefotostock

Bis heute haben sich bereits mehrere Wissenschaftler*innen mit der Thematik auseinander gesetzt, warum die Katzen so gerne in Kisten schlüpfen. Claudia Vinke von der Universität Utrecht und ihre Kollegen sind der Sache mal genauer auf den Grund gegangen und testeten an 23 der neu eingetroffene Katzen in einem Tierheim ihr Verhalten in Bezug auf Kartons. Dafür teilten sie Katzen in zwei Gruppen: 12 der „Probanden“ sollten Kisten als Rückzugsort zur Verfügung stehen und die restlichen Katzen ohne Box die neue Umgebung erkunden.

Bereits nach einigen Tagen zeigten sich erste Ergebnisse.

Man sieht eine Katze, die total entspannt in einer Kiste liegt
Quelle: Imago images / Westend61

Laut der Studie zeigten sich bei den Katzen, die sich immerzu in eine Box zurückziehen konnten, schon nach wenigen Tagen wesentlich entspanntere Verhaltenszüge. Die restlichen Katzen hingegen, erreichten diese Level erst ca. eine Wochen später, sodass sie im Vorfeld deutlich mehr unter Stress standen. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Katzen mit Karton viel schneller den Kontakt zu Menschen suchten, als die andere Gruppe. Für die Wissenschaftlerin war das keine wirkliche Überraschung, so hatte sie das Ergebnis bereits im Vorfeld mehr oder weniger erwartet.

Warum das Ergebnis so ausgefallen ist, wird auf der nächsten Seite deutlich.

Man sieht eine Katze, die sich sicher und geborgen in der Kiste fühlt
Quelle: Imago images / Westend61

Vinke berichtet, dass die Kisten und Kartons als Rückzugsort Schutz und Sicherheit bieten. Die Katzen empfinden durch das sichere Versteck Geborgenheit und weniger Stress. Gleichzeitig gewähren die Kisten ihnen Schutz vor Kälte, denn die „Wohlfühltemperatur“ bei den meisten Katzen liegt zwischen 30 und 36 Grad. Eine herkömmliche Wohnung erreicht diese Temperaturen allerdings nicht, sodass der Karton die optimale, warme Lösung verspricht. Wenn die Kiste gerade so eng ist, dass die Katze sich ein wenig reinquetschen muss, isoliert und speichert sie die Wärme des Körpers am besten. 

Wenn wir unsere Lieblinge also in Zukunft ein wenig verwöhnen wollen, sollten wir uns schleunigst ein paar neue Kisten zulegen!

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